Peter Seidel | 04.01.2018 08:09
Zugegebenermaßen eine gewagte These, wenn man sich den Kursverlauf der vergangenen zwei Wochen anschaut. Doch zum einen ist dies nur eine Seite der Medaille respektive meine bearishe Sicht auf die Dinge und zum anderen habe ich gute Gründe. Natürlich habe ich auch einen Plan B in der Tasche, um mit weiter steigenden Kursen umzugehen, aber befassen wir uns erst einmal mit der bearishen Thematik.
EURUSD Prognose mögliche Korrektur
Gleich zu Beginn möchte ich einige Punkte anführen, die mich zumindest eine temporäre Korrektur erwarten lassen und mich dazu brachten, das laufende Long-Setup aus meinem Follower Service beim bereits weiterführenden Kursziel aufzulösen.
Ein gut laufendes Setup einfach auflösen? Warum? Natürlich hätte die Position einfach weiterlaufen können. Jedoch konnte das Kursziel und sogar das weiterführende Kursziel erreicht werden. Darüber hinaus stelle ich das Erreichen des vermeintlichen sekundären Kursziels der scheinbaren abwärtsgerichteten Flagge im Tageschart bei rund 1.20580 fest. Des Weiteren wurde ein Kursziel einer kleinen Range aus dem Monatschart abgearbeitet, worauf wir gleich noch einmal zu sprechen kommen. Zu guter Letzt sind der Test des mutmaßlichen bullishen Fehlausbruchs vom September letzten Jahres und die Überhitzung beim Durchbruch durch den in meinen Augen wichtigen Widerstand bei ca. 1.19770 anzuführen. Eine ganze Menge Argumente, um einem laufenden Long-Setup mit den bereits erreichten erwarteten Kurszielen den Rücken zu kehren.
Weitere Erwartungen
Auch wenn es im anhängigen Screenshot evtl. schwierig zu erkennen ist, definiere ich auch das mögliche Kursziel einer weiteren abwärtsgerichteten Flagge innerhalb der großen Range als abgearbeitet. Im Kontext der o.g. bearishen Betrachtungsweise ergibt sich vielleicht eine attraktive Short-Gelegenheit. EUR/USD Prognose mögliche Korrektur auf Basis der aufwärtsgerichteten Flagge, deren angepeiltes Kursziel das nächste 30er Fibonacci Retracement abarbeiten sollte. Gute 480 Pip vom aktuellen Kursniveau entfernt. Nicht uninteressant.
An jenem Punkt rund um 1.15300 bis 1.15950 wird es ohnehin sehr spannend. Es warten die Unterseite Range im Wochenchart, der Weekly 34er EMA, der Daily 233er EMA und die Oberseite des ehemaligen aufwärtsgerichteten Trendkanals, der nie einen Retest erfahren durfte. Und wer weiß? Möglicherweise arbeiten sich die Bären entlang der Fibonacci Retracements in Richtung Süden vor und streifen dabei augenscheinlich wichtige Kursbereiche. Ein finaler Gap-Close bei ca. 1.07300?
EUR/USD Prognose mögliche Korrektur: Vorjahresrallye in Gefahr?
Ist es denkbar, dass die komplette Vorjahresrallye in Gefahr ist? Nun, zumindest unsinnig wäre es nicht. Hält die Oberseite der aktuell noch intakten Range zwischen ca. 1.20200 und 1.15950, fällt der Kurs aus dieser Range und arbeitet sich entlang der Retracements in Richtung Süden, könnten Kursverluste bis 1270 oder gar 1400 Pip auf die Bullen zukommen.
Ich verstehe, dass sich das im Augenblick völlig verrückt anhört, aber ich möchte betonen, dass ich auch nicht stur darauf beharre. Es ist ein Szenario von vielen. Das mitten im Nirgendwo befindliche 61.8er Fibonacci Retracement und die viel sinnvoller gelegenen Kursbereiche beim 89er Retracement oder bei ca. 1.05800 lassen mich auf solch eine umfangreiche Korrektur spekulieren, insofern sich das bearishe Szenario etabliert.
Der Blick auf das große Ganze
Abschließend sei mir noch der Blick auf den Monatschart und damit auf das große Ganze gestattet. Die Range, die im März 2015 ihren Anfang nahm, konnte ihr primäres Kursziel nach meiner Definition jüngst erreichen. Grundsätzlich erwarte ich jedoch weitere Kurssteigerungen bis zum 61.8er und 89er Fibonacci Retracement der gesamten Talfahrt seit Mai 2014. Einschließlich eines Tests des damaligen Ausbruchsniveaus der aufwärtsgerichteten Flagge.
Dabei handelt es sich um eine sehr langfristige Prognose meinerseits. Wenn ich mich nun noch ein wenig weiter aus dem Fenster lehnen und den Monatschart wie einen normalen Tageschart behandeln würde, könnte ich die auf die Idee kommen, dass solch eine Erholung auch nur einen Etappensieg für den Euro bedeuten könnte. Die Parität als reines Wunschdenken der Bullen zu bezeichnen wäre in diesem Fall vielleicht angebracht, denn Kurse bei ca. 0.87200 und 0.91200 könnten die Folge sein. Im Zusammenhang mit dem positiven Short-Swap wäre ich bei solch einer Talfahrt selbstredend gern dabei. Bevor es soweit ist sind meine beiden Söhne aber vielleicht schon in der eingeschult.
Peter Seidel
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