EUR/USD scheitert an Sprung über 1,20 Dollar - drohen jetzt weitere Kursverluste?

 | 02.09.2020 06:31

Unmittelbar nach Handelsstart in New York sprang der EUR/USD über die psychologisch wichtige Marke von 1,20 Dollar, wurde aber schnell und aggressiv wieder nach unten befördert. Die Trendumkehr stellt angesichts der gemischten Konjunkturdaten aus der Eurozone gestern keine Überraschung dar. Der deutsche Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes wurde nach unten revidiert, während die Inflationszahlen der Eurozone stärker als erwartet fielen. Steigende Coronavirus-Fälle in Spanien zeigen, dass sich das Land in einer zweiten Welle befindet, und mit dem herannahenden Schuljahr gibt es Befürchtungen, dass sich die Pandemie verschlimmern könnte. Am Freitag meldete das Land 9.779 neue Fälle und hat damit den Spitzenwert aus dem März übertroffen. Wenn dieses Tempo anhält, wird die Regierung keine andere Möglichkeit haben, als neue Beschränkungen zu erlassen. Die spanische Gesundheitsministerin Illa schloss einen kompletten Lockdown wie zu Beginn der Pandemie aus, weil "Früherkennung" und "Ermittlung von Kontaktpersonen" eine zweite Welle unter Kontrolle bringen würden, aber wenn keine Maßnahmen ergriffen werden, könnte die Pandemie in Spanien erneut außer Kontrolle geraten. Die Coronavirus-Fälle in Frankreich waren am Wochenende ebenfalls exponentiell angestiegen, aber am Montag ließ die Zahl der Neuinfektionen nach. Dennoch ist Europa in diesem Herbst der Coronavirus-Hotspot, den es zu beobachten gilt. Aktuelle Daten zeigen, dass die Eurozonen-Wirtschaft an Schwung verliert, und es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass sich dieser Trend fortsetzt. Daher sind weitere Verluste für den EUR/USD zu erwarten, der in den kommenden Tagen die Marke von 1,1850 testen könnte. Aus rein technischer Sicht dürfte die Gemeinschaftswährung sogar problemlos den Bereich um 1,1800 Dollar ansteuern.

Obwohl die Daten der Eurozone zum Abverkauf des Euro beigetragen haben, war der Impulsgeber für die Kursbewegung in dem Devisenpaar der ISM-Einkaufsmanagerindex Industrie. Das Stimmungsbarometer sprang aufgrund des starken Anstiegs der Auftragseingänge und Preise auf den höchsten Stand seit November 2018. Angesichts der in den Regionen NY und Philadelphia gemeldeten Umfragerückgänge erwischte diese Entwicklung die Anleger auf dem falschen Fuß. Der Dollar wurde gegenüber den meisten Hauptwährungen deutlich höher gehandelt. Eine der wenigen Ausnahmen war der USD/JPY. Das Paar stieg kurzzeitig über 106, konnte den Tag jedoch nicht über dieser runden Zahl beenden. Der ADP-Beschäftigungsbericht sowie das Beige Book der Fed dürften am Mittwoch für neue Kursimpulse sorgen.

Unterdessen schwächelte der australische Dollar, nachdem die Reserve Bank of Australia ihre Geldpolitik unverändert ließ. Die RBA hielt an ihrer Ansicht fest, dass die Erholung ungleichmäßig und holprig verlaufen werde, aber sie sei in den meisten Teilen Australiens im Gange. Dennoch ist die Zentralbank der Ansicht, dass eine äußerst akkommodierende Geldpolitik erforderlich ist, und erhöhte den Umfang ihrer langfristigen Finanzierungsfazilität, um für reichlich Liquidität zu sorgen. Obwohl die Baugenehmigungen wieder zunahmen, schrumpfte die Produktionstätigkeit, und der PMI-Index fiel nach zwei Monaten der Expansion unter den Schwellenwert von 50.

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Der Kanadische Dollar wurde ebenfalls schwer von der Erholung des Dollars getroffen, trotz einer Belebung der Produktionstätigkeit im vergangenen Monat, wie Markit Economics am Dienstag berichtete. Für den USD/CAD erwies sich die Marke von 1,30 als eine wichtige Unterstützungsebene. Das Pfund Sterling schüttelte eine Abwärtsrevision bei dem Einkaufsmanagerindex ab, während der Neuseeland-Dollar seine Gewinne trotz eines größeren Rückgangs der Baugenehmigungen den sechsten Tag in Folge ausweitete. 

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