Investing.com | 01.12.2017 10:15
von Robert Zach
Da hat der Euro gestern aber eine Kursrakete gezündet im späten europäischen Handel. Grund dafür war wohl die gescheiterte US-Senatsabstimmung über die Steuerreform, die gestern aufgrund von Meinungsverschiedenheiten nicht stattgefunden hatte. Denn plötzlich müsse man das mit den Steuervergünstigungen einhergehende Defizit begrenzen, so der Republikaner Bob Corker.
Neuer Termin für die Abstimmung ist nun heute um 17 Uhr deutscher Zeit. Sofern Sie heute also früher Feierabend machen wollten: tun Sie es nicht, denn es dürfte spannend werden ob (1) die Abstimmung überhaupt stattfindet und (2) wenn sie stattfindet, wie der Senat entscheidet und (3) wie der Euro gegenüber dem US-Dollar darauf reagieren wird.
Profitiert von dem politischen Chaos in den Vereinigten Staaten hatte am Donnerstag vor allem der Euro, der im späten europäischen Handel förmlichen durch die Decke ging und nun knapp unterhalb seiner Wochenhochs bei 1,1930 notiert.
Da wir uns auf Spekulationen über ein „Ja“ oder „Nein“ zur Steuerreform nicht einlassen wollen, werfen wir an dieser Stelle lieber einen Blick auf die Charttechnik.
Aus Sicht der Markttechnik hat sich das Chartbild mit dem Sprung über den kurzfristigen Schlüsselwiderstand bei 1,1880 wieder deutlich aufgehellt, so dass nun mit weiteren Anschlusskäufen zu rechnen ist, solange die genannte Haltelinie nicht auf Stundenbasis unterschritten wird.
Die nächsten Kursziele auf der Oberseite befinden sich dank des dynamischen Anstiegs nun in Form des Wochenhochs und dem 78,6% Fibonacci-Retracements des gesamten Abwärtsimpulses von Anfang September bis Anfang November zwischen 1,1960 und 1,1976. Gelingt den Bullen die Rückeroberung dieses markanten Widerstandsbereichs, steht einem Anstieg auf das Jahreshoch bei 1,2092 nichts mehr im Wege.
Für höhere Kursnotierungen spricht derweil auch die zuletzt positiv aufgelöste inverse Schulter-Kopf-Schulter-Formationen im Tageschart deren Nackenlinie bei rund 1,1850 verläuft. Aus der Höhe der unteren Umkehr lässt sich ein kalkulatorisches Anschlusspotenzial von mehr als 300 Pips ableiten.
Auch die gleitenden Durchschnitte sprechen für weiter steigende Kurse. So tendieren die Glättungen der letzten 38- und 90 Tage wieder leicht nach oben und dürften bei einem Sprung über das Wochenhoch erneut Fahrt aufnehmen.
Die technischen Indikatoren wie der MACD und RSI unterstreichen die Ambitionen der Euro-Bullen. Der Trendfolger zeigt auf Tagesbasis steil nach oben und gibt keinen Hinweis auf einen baldigen Herzkasper. Derweil hat sich der Momentumindikator in Form des RSI von seiner Aufwärtstrendlinie nach oben hin abgestoßen und nimmt ebenfalls Kurs auf die Wochenhochs.
Auf der Unterseite gilt es nun die Chartunterstützung bei 1,1880 nicht mehr zu unterschreiten. Ansonsten droht ein Abgleiten auf die Kombination aus der o.g. Aufwärtstrendlinie und den Wochentiefs bei 1,1809. Für kurzfristig ausgerichtete Trader eignet sich ein aggressiver Stop unterhalt der 1,1880; für konservative Trader empfehle ich einen Stop knapp unter 1,1809. Brenzlig für die Bullen würde es jedoch erst werden sofern der Kurs unter der 55-Tage-Linie bei 1,1774 schließt. Denn dann wäre Spielraum bis auf das jüngste Tief vom 22. November bei 1,1712. Hier treffen sich außerdem gleich mehrere Trendlinien, was die Bedeutung dieses Bereichs hervorhebt. Rutscht der Kurs - aus welchen Gründen auch immer - darunter, dürften die Bullen das Handtuch werfen und eine Neubewertung der Situation wäre nötig.
Ihnen einen erfolgreichen Handelstag und ein schönes Wochenende!
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