Daniel Schütz | 03.05.2019 07:41
Der Euro musste am Mittwoch eine schwere Niederlage einstecken. Zunächst sah alles nach einer Fortsetzung der Erholungsbewegung aus. Doch dann erteilte Fed-Chef Jerome Powell den Hoffnungen der Bullen auf eine Zinssenkung eine Abfuhr, woraufhin der US-Dollar auf breiter Front an Stärke erlangte.
Konkret beließ die Notenbank Fed den Leitzins in einer Spanne von 2,25 bis 2,50 Prozent, aber senkte den Zinssatz der Überschussreserven. Das wurde am Markt auch so erwartet. Im geldpolitischen Begleittext äußerte sich die Federal Reserve zudem besorgt über die niedrige Inflation. In der Folge rutschte der US Dollar an den Devisenmärkten nach unten.
Erst als Powell auf der Pressekonferenz sagte, dass die Absenkung des IOER keine Aussage über zukünftige Erhöhungen oder Senkungen des Leitzinses ist und die niedrige Inflation als temporär beschrieb, ging es für den Dollar plötzlich in die andere Richtung. Der Grund: die Märkte hatten mit einer dovisheren Fed gerechnet, die sich aufgrund der hartnäckig niedrigen Inflation gezwungen sehen könnte, die Zinsen zu senken. Das Worst-Case ist jedoch nicht eingetreten und so stieg der Greenback auf breiter Front wieder an.
Der lange obere Schatten vom Mittwoch im EUR/USD hinterlässt im Chartbild einen faden Beigeschmack und impliziert ein Scheitern der jüngsten Erholungsbewegung, der bei 1,1265 Dollar die Puste ausgegangen zu sein scheint. Die negative Ausgangslage würde Bestätigung finden, wenn das Paar am Donnerstag unter 1,1195 Dollar schließt.
Den Abwärtsdruck negieren würde der Euro nur bei einem raschen Spurt zurück über das Fibo-Retracement bei 1,1245 Dollar.
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