EUR/USD: Geldmenge, Staatsverschuldung und Realzins

 | 19.12.2020 10:05

Stockstreet wünscht schöne Feiertage und einen guten Rutsch!

Zunächst ein wichtiger Hinweis: In den kommenden beiden Wochen wird es an den Börsen wohl ruhig zugehen. Denn an den bevorstehenden Weihnachtsfeiertagen findet kein oder nur ein verkürzter Handel statt.

Gleiches gilt für den Jahreswechsel. Und dazwischen dürften viele private Anleger die Brückentage genießen, und die Institutionellen schließen ihre Handelsbücher für 2020. Da liegt es natürlich nahe, dass auch die Börse-Intern wieder, wie jedes Jahr, eine besinnliche Pause einlegt.

Wir verabschieden uns daher mit dieser Ausgabe für 2020 von Ihnen und sind im neuen Jahr ab dem 4. Januar 2020 wieder für Sie da.

Das gesamte Stockstreet-Team sagt Ihnen ein herzliches „Danke!“ für Ihr Vertrauen in unsere Arbeit und unsere Produkte und wünscht Ihnen und Ihren Familien ein frohes Weihnachtsfest, besinnliche Feiertage und einen guten Rutsch in ein vor allem gesundes und erfolgreiches Jahr 2021!

h2 EUR/USD: Geldmenge, Staatsverschuldung und Realzins/h2

Es gibt viele Faktoren, welche die Wechselkurse beeinflussen. Einige hatte ich vorgestern bereits genannt. So hat natürlich die Geldpolitik einen erheblichen Einfluss auf eine Währung. Oberstes Ziel der Geldpolitik sollte die Stabilität einer Währung sein. Notenbanken sprechen hier von „Preisstabilität“. Gemeint ist damit, dass man zum Beispiel mit einem Euro oder Dollar morgen möglichst genauso viel kaufen kann wie heute. Im Falle einer hohen Inflation ist dies nicht mehr gegeben. Dann steigen die Preise von Gütern, wodurch die Währung weniger wert wird.

h2 Ein klarer Zusammenhang von Geldmengenwachstum und Wechselkurs/h2

Nach der jüngsten Sitzung der US-Notenbank wertete der US-Dollar gegenüber anderen Währungen ab, unter anderem zum Euro. Begründet hatte ich dies damit, dass die US-Notenbank in Summe mehr Geld in den Markt gepumpt hat als die EZB. Passend dazu hat die Helaba vorgestern berichtet, dass sich das US-Geldmengenwachstum M1 jüngst noch einmal beschleunigt hat – auf mehr als 50 % (!). Zum Vergleich: In der Eurozone liegt es laut Helaba bei 14 %. Dies unterstreicht, dass die Geldpolitik in den USA expansiver ist als in der Eurozone, auch wenn die Unterschiede zwischen Fed- und EZB-Politik gemessen an der Bilanzsumme in diesem Jahr nicht so groß sind.

Und in der folgenden Grafik ist ein klarer Zusammenhang (Korrelation) zwischen einer Differenz im Geldmengenwachstum zweier Währungsräume (USA und Eurozone) und dem Wechselkurs (EUR/USD) zu erkennen. Da die US-Notenbank ihre Geldmenge deutlich stärker ausgeweitet hat als die EZB (helle Linie), hat der Euro zum Dollar (EUR/USD) jüngst deutlich zugelegt (dunkle Linie).