Kathy Lien | 11.08.2021 07:30
Bis zum Symposium der US-Notenbank in Jackson Hole sind es nur noch gut zwei Wochen, und die Marktteilnehmer setzen auf US-Dollar, da sie davon ausgehen, dass die Fed die Rahmenbedingungen für das Tapering im September schafft. Die US-Wirtschaft hat sich in diesem Sommer dank der Impfkampagne wieder erholt. Die guten Arbeitsmarktzahlen aus der vergangenen Woche beflügelten die Wetten auf eine Straffung der Geldpolitik. Die Verbraucherpreise stehen am Mittwoch auf der Agenda, und eine höhere Teuerung dürfte die Taper-Erwartung für den Herbst untermauern und den US-Dollar in die Höhe treiben. Der USD/JPY der auf den höchsten Stand seit drei Wochen gestiegen ist, könnte seine Gewinne in Richtung 111 ausbauen, während der EUR/USD, der auf den niedrigsten Stand seit April gefallen ist, weiter in Richtung 1,16 rutschen könnte.
Vor diesem Hintergrund müssen sich Händler auf die Eventualität einstellen, dass der Verbraucherpreisindex in den USA die Erwartungen nicht erfüllt. Im vergangenen Monat stiegen die Verbraucherpreise so schnell wie seit fast 13 Jahren nicht mehr. Nach einem so rapiden Anstieg ist eine Verlangsamung durchaus wahrscheinlich. Die Holzpreise, die Ende Mai mit 1.515 Dollar ein Rekordhoch erreicht hatten, sind seither um 69 % gefallen (siehe Schaubild). Auch die Gebrauchtwagenpreise gingen im Juli im Vergleich zum Vormonat um 2,6 % zurück, wie aus dem Manheim Used Vehicle Index hervorgeht, der jährlich mehr als 5 Millionen Gebrauchtwagengeschäfte analysiert. Zwar dürfte der Verbraucherpreisindex noch immer zulegen, da die Unternehmen die höheren Kosten an zahlungswillige Kunden weitergeben, doch dürfte sich das Wachstumstempo im Vergleich zum Vorjahr und sogar zum Vormonat leicht abschwächen.
Die Frage ist also: Wie viel Einfluss hat eine Verlangsamung der Teuerung auf die Tapering-Pläne der Fed und damit auf den US-Dollar?
Die Antwort lautet: nur sehr wenig. Die Zentralbank geht davon aus, dass der Preisdruck vorübergehend ist, so dass ein langsameres Wachstum ihre Einschätzung bestätigt. Außerdem dürfte jegliche Verlangsamung unerheblich sein, so dass der Aufwärtstrend des US-Dollars größtenteils intakt bleiben dürfte.
Der EUR/USD sank nach der deutschen ZEW-Umfrage auf ein Viermonatstief. Obwohl sich der Index für die aktuelle Lage von 21,9 auf 29,3 verbesserte, fiel die Erwartungskomponente den dritten Monat in Folge. Der Rückgang von 63,3 auf 40,4 fiel deutlich stärker aus als erwartet. Die Anleger sind besorgt, dass die Delta-Variante eine konjunkturelle Abschwächung in Deutschland verursachen könnte.
Am besten schnitt der australische Dollar ab, der einen übergroßen Rückgang des Geschäftsklimas und mehr Restriktionen in Australien gut weggesteckt hat. Die Regierung erweiterte die COVID-Lockdowns auf ländliche Gebiete außerhalb Sydneys, da man befürchtet, dass sich das Virus über die Stadtgrenzen hinaus ausgebreitet hat.
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