EUR/USD: Chartbild bleibt angeschlagen

 | 16.05.2019 08:05

Dollar rauf, Euro runter. Das Schema bleibt. Weder schwache US-Daten, noch solide Wachstumszahlen aus Deutschland und der Eurozone halfen der Gemeinschaftswährung auf die Sprünge.

Der Grund: die Italien-Krise rückt wieder stärker in den Vordergrund. Denn am Dienstag sagte Matteo Salvini, stellvertretender Premierminister, Vorsitzender der italienischen populistischen Lega-Partei, sein Land sei bereit, die Euro-Haushaltsregeln zu brechen.

Prompt gab der Euro nach und die italienischen Anleiherenditen zogen an. Gleichzeitig stieg der Auch der Spread zwischen zehnjährigen deutschen und italienischen Anleihen auf 280 Basispunkte an und lag damit so hoch wie zuletzt im Februar 2019.

Da half dann auch nicht mehr, dass die deutsche Wirtschaft stärker als erwartet gewachsen ist, während die Einzelhändler in den USA einen überraschenden Umsatzrückgang hinnehmen mussten.

Für eine leichte Erholung sorgte gestern dann die Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg, wonach US-Präsident Donald Trump plant, die Entscheidung für Zölle auf EU-Autos um sechs Monate zu verschieben.

Durch die charttechnische Brille betrachtet ist die Ausgangslage immer noch negativ. Bei einem Rutsch unter die Schlüsselunterstützung aus dem 61,8% Fibonacci-Retracement sowie einer mittelfristigen Aufwärtstrendlinie bei 1,1168 Dollar, drohen dem EUR/USD weitere Verluste auf 1,1150 Dollar und dann 1,1130 Dollar.

Umgekehrt bedarf es eine starke Gegenreaktion der Bullen, um das Pendel wieder zu deren Gunsten umschwenken zu lassen. Voraussetzung dafür ist ein Spurt über die Nackenlinie des drohenden Doppeltops bei 1,1261 Dollar.