EURUSD Analyse – Nächste Abwertungsrunde voraus?

 | 18.07.2016 09:06

Das Währungspaar EUR/USD konnte sich in der vergangenen Handelswoche auf einem stabilen Niveau halten und eine Abwärtsbewegung nach dem Bruch der übergeordneten Abwärtstrendlinie weiterhin verhindern. Dabei profitierte der Euro auch davon, dass der Brexit auf der politischen Bühne schneller verarbeitet wird als zunächst angenommen. Bereits am Mittwochabend trat Theresa May ihr Amt als neue Premierministerin an. Dass die Bank of England in der letzten Woche keine geldpolitischen Lockerungen verkündete, dürfte auch bei der EZB dazu führen, zunächst von weiteren Lockerungen abzusehen. Aus dieser Perspektive blieb der Druck auf den Euro somit gering.

Übergeordnete Marktsituation EUR/USD - 18.07.2016

Dennoch dürfte die Lage am Währungsmarkt weiter mit Spannung verfolgt werden. Dafür sorgt insbesondere die Bank of Japan die erwägt, ein 100 Milliarden oder sogar ein 200 Milliarden US-Dollar-Paket in die japanische Wirtschaft fließen zu lassen. Dies soll über Anleihen geschehen, die ein Zinskupon von 0 Prozent und kein Verfallsdatum haben. Diese würden von Japan ausgegeben und von der BoJ gekauft werden. Als Käufer bleibt dabei auch nur die BoJ, da diese am Markt überhaupt nicht nachgefragt werden würden. Welcher Anleger würde schon sein Geld für 0 Prozent verleihen und dabei keinen Rückzahlungszeitpunkt nennen? Eben, keiner! Im Grunde genommen handelt es sich dabei um ein Geldgeschenk der Zentralbank und um den Schein zu wahren, nennt man es einfach Staatsanleihe mit 0 Prozent Verzinsung und gibt ihr kein Verfallsdatum. Das ist weniger auffällig für den normalen Anleger aber für Kritiker dennoch ein gefundenes Fressen.