Philip Hopf | 27.02.2020 10:08
Seit Beginn unserer EUR/USD Analyse haben wir das Ziel der Parität auf dem Schirm und mussten dieses auch immer wieder gegen Kritiker verteidigen. Als wir im Januar 2017 bei $1.03 standen, rückte diese Einschätzung immer mehr in den Fokus und zeigte, dass gerade an den Finanzmärkten Sätze wie „das kann ich mir nicht vorstellen“ komplett fehl am Platz sind.
Ebenso konnte sich wohl niemand vorstellen, dass eine kleine digitale Währung die hauptsächlich von Kriminellen und „Nerds“ genutzt wurde (so die damalige Auffassung) und bei wenigen Dollar notierte einmal jenseits die $20000 Marke klettern würde. Das Gleiche gilt für eine Berkshire Hathaway Aktie, die mittlerweile über der $300.000 Marke notiert. Was wir sagen wollen ist, dass es ein „geht nicht“ besonders an den Finanzmärkten nicht gibt und sich Märkte oft gegen vermeintlich logische fundamentale Sachverhalte stemmen.
Wir haben diesem Sonderbericht einen übergeordneten EUR/USD Chart beigefügt (EUR/USD 2 Weeks 1971 Chart). Dieser zeigt die Kursentwicklung zurück bis in das Jahr 1971. Den Euro selbst gab es in dieser Form zwar noch nicht, dennoch halten wir die Zurückberechnung für eine sinnvolle Ergänzung, um das langfristige übergeordnete Bild einordnen zu können. Wie zu erkennen ist sehen wir die erfolgte Aufwärtsbewegung als Diagonal, dass sich in der gelben Impulsstruktur bis zum bisherigen Allzeithoch in der $1.60 Region ausdehnen konnte.
EUR/USD 2 Weeks 1971 Chart
In einem Diagonal sind Überlappungen und ein Schneiden der einzelnen Wellen normal, wie sie hier zu beobachten. Mitte 2008 befinden wir uns in einer Korrektur, die Ihr Tief bei $1.03402 markieren konnte.
Wir zählen dies als Welle a in Gelb und erwarten aktuell eine substanzielle Gegenbewegung der Bullen. Die Rede ist von Welle b in Gelb die uns jetzt in Regionen der $1.40 befördern kann, ehe die finale Abwärtsbewegung der Korrektur einsetzt. Im Anschluss an das Hoch der Welle b erwarten wir, wie der Titel schon verrät ein Anlaufen der Parität.
In dieser Region wird Welle (II) in Grün zu einem Ende kommen und es stehen wieder höhere Kurse vor der Tür. Der zeitliche Horizont dieser Bewegung bleibt sehr schwierig abzuschätzen und ist im Rahmen der Elliott-Wellen-Theorie nicht präzise bestimmbar. Die Tatsache, dass sich Welle a in Gelb über die letzten 10 Jahre ausgedehnt hat, kann hier als Wegweiser für den Zeithorizont gelten. Wir sind hier also auf wirklich hohen Zeitebenen unterwegs und Welle b könnte sich noch weitere 7-8 Jahre in die Länge ziehen.
BULLISCHES SZENARIO:
Als Alternative haben wir 3 in Reihe geschaltete 1,2 Setups ausgebaut. Dies würde allerdings bedeuten, dass sich der EUR/USD in völlig neue Sphären verabschieden würde und ein derart starker Euro mit einem Ende der Dollar Hegemonie einhergehen müsste, was die USA sehr wahrscheinlich nicht kampflos (im wahrsten Sinne des Wortes) hinnehmen würden. Das Szenario dient also mehr die Möglichkeit des Kursverlaufes aufzuzeigen und hat daher eher eine untergeordnete Wahrscheinlichkeit.
FAZIT:
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