Feingold Research | 07.03.2019 13:09
Am frühen Nachmittag meldet sich Mario Draghi aus Frankfurt. Wir rechnen nicht mit Überraschungen und sind eher “pro Euro” gestimmt. Draghi dürfte wenig Neues im Werkzeugkasten haben und der Euro könnte nach volatilen Ausschlägen eher den Weg nach oben finden. Unsere Favoriten sind daher der Turbo-Bull MF6HK6 von Morgan Stanley (NYSE:MS) und der Inliner DC0P2K X-Markets mit mehr Puffer auf der Oberseite.
Wie die Allianz-Experten die Lage beurteilen, stellen wir ihnen hier vor:
EZB-Politik bleibt angesichts wirtschaftlicher Unsicherheiten akkommodierend
Der Konjunkturausblick für den Euroraum hat sich verschlechtert. Für die Finanzmärkte ist daher die neue Lageeinschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) interessant. Wir gehen davon aus, dass die EZB Zinserhöhungen weiter hinauszögern und gleichzeitig ein neues Liquiditätsprogramm für Banken ankündigen wird.
Vor dem Hintergrund sich verschlechternder Konjunkturaussichten und sinkender Inflationserwartungen für die Eurozone erwarten die Finanzmärkte mit Spannung die EZB-Sitzung am 7. März. Während der vorhergehenden Sitzung im Januar hatten die Notenbanker zwar eine konjunkturelle Verlangsamung zur Kenntnis genommen, deren Dauer und mittelfristige Bedeutung jedoch in Frage gestellt. Das Protokoll zur Sitzung zeigte darüber hinaus, dass es den EZB-Mitgliedern schwer fiel, zu einer einigermaßen sicheren Einschätzung zu gelangen. Zur März-Sitzung dürften nun jedoch die offiziellen Wachstums- und Inflationsprognosen angepasst werden.
Dabei wird die Zentralbank genauer analysieren, welche Auswirkungen die Wachstumsverlangsamung auf den mittelfristigen Wirtschaftsausblick für den Euroraum hat und wie hoch die Wahrscheinlichkeit einer Erholung in der zweiten Jahreshälfte ist. Von Interesse wird auch sein, ob die Zentralbank die Ursachen primär auf einzelne europäische Länder und/oder Sektoren zurückführt oder auf generell gestiegene globale Unsicherheiten.
Ein weiteres wichtiges Thema der Sitzung am 7. März dürfte die Frage der Neuauflage eines Liquiditätsprogramms sein. Im Juni 2020 werden rund 380 Mrd. Euro an gezielten längerfristigen Refinanzierungsgeschäften (Targeted Longer-Term Refinancing Operations, TLTROs) fällig – zinsgünstige Kredite also, die die EZB an Banken verliehen hat.
Im Januar noch schien es die EZB nicht eilig zu haben, über ein mögliches neues Liquiditätsprogramm zu diskutieren. Jüngste Äußerungen der Direktoriumsmitglieder Benoît Cœuré und Peter Praet deuten nun jedoch darauf hin, dass Bewegung in die Sache kommen könnte. Ohne ein neues Liquiditätsprogramm würden sich die TLTRO-Rückzahlungen im Jahr 2020 negativ auf die Bilanz der EZB auswirken und zu einer deutlichen Straffung der monetären Bedingungen führen. Im aktuellen Umfeld einer Konjunkturabschwächung wäre dies nicht angemessen. Wir erwarten daher für die bevorstehende Sitzung die Ankündigung eines neuen Programms. Technische Details dazu dürften allerdings erst zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben werden.
Angesichts der Abwärtskorrektur der Wachstumsaussichten für die Eurozone sollten sich Anleger darauf einstellen, dass eine erste Zinserhöhung erst im Jahr 2020 erfolgt. Die Märkte preisen dies ein und das Protokoll zur Januarsitzung zeigt, dass die EZB mit diesen Erwartungen recht zufrieden zu sein scheint. Die Ankündigung einer neuen Liquiditätsfazilität sollte sich darüber hinaus positiv auf die Zinsaufschläge für festverzinsliche Wertpapiere in peripheren Ländern, insbesondere Italien und Spanien, auswirken.
Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.