Lockdown-Angst und Brexit-Unsicherheit halten Renditen europäischer Staatsanleihen niedrig

 | 09.12.2020 08:34

Die Europäische Zentralbank rückt diese Woche in den Mittelpunkt, nachdem sie angedeutet hatte, dass sie ihr Pandemie-Notkaufprogramm (PEPP) von derzeit 1,35 Billionen Euro aufstocken will. Das Wiederaufleben von Covid-19 in Europa und der Rückgang der Euro-Inflationsraten in den Negativbereich werden die politischen Entscheidungsträger der EZB davon abhalten, beim Umfang der Erhöhung geizig zu sein.

Die Schätzungen gehen dahin, dass das Programm um rund 500 Milliarden Euro aufgestockt werden soll und alles darunter könnte die Anleger enttäuschen. Das PEPP (pandemic emergency purchase program) wurde im März mit 750 Mrd. EUR aufgelegt, zu denen sich im Juni weitere 600 Mrd. EUR hinzugesellt haben. Einige Analysten prognostizieren eine Gesamtexpansion um weitere 1 Billion Euro, wenn auch wahrscheinlich nicht in einem Zug. Es wird erwartet, dass auf der Sitzung in dieser Woche das Programm bis ins nächste Jahr und möglicherweise bis 2022 verlängert wird, während es in seiner derzeitigen Form Mitte 2021 auslaufen würde.

Die EZB-Käufe haben die Renditen italienischer Anleihen auf Rekordtiefs getrieben. Die Rendite des Benchmarks, der 10-Jahresanleihe, lag am Montag bei etwa 0,57%.