Europas Aktienmärkte mit Kursabschlägen nach G7-Gipfel

 | 14.06.2018 08:51

Die vorige Woche war für die Börsen in Europa von einem Abwärtstrend gekennzeichnet. Nahezu alle Aktienindizes in europäischen Ländern sind gefallen. Beispielsweise gab der britische FTSE 100 0,78% nach und sein Wert lag zum Ende der Woche bei 7681,07. Der CAC 40, der französische Leitindex, verlor ebenfalls 0,42% an Wert und schloss bei 5450,22.

Der deutsche DAX fiel um 0,03% und beendete die Freitagssitzung auf dem Niveau von 12766,55. Die negative Dynamik wurde durch einen Rückgang bei den Bestellungen für Industriegüter verursacht. Der Auftragsrückgang im April in Deutschland führte zu einem Rückgang der Industrieproduktion um 1%, während Experten einen Anstieg um 0,3% prognostizierten. Darüber hinaus hat sich die Reduzierung der Bestellungen den vierten Monat in Folge fortgesetzt. Und im April sank der Export, der wichtigste Motor der deutschen Wirtschaft, um 0,3%, was auch nicht gut ist.

Die Aktien der zwei größten Banken, nicht nur von Deutschland, sondern der gesamten Europäischen Union, Deutsche Bank und Commerzbank (DE:CBKG), fielen entsprechend um 2,1% und 1,8% im Ergebnis der Handelssitzung am Freitag. Die Wertminderung der Aktien ist auf die Ankündigung des Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bank (DE:DBKGn), Paul Achleitner, dass die beiden konkurrierenden Banken künftig fusionieren könnten, zurückzuführen. Die britische Bank Lloyds erlitt erhebliche Verluste im Kapitalisierungsvolumen (1,2%). Der Rückgang ist auf die Absicht zurückzuführen, Aktien des Versicherers Standard Life zu verkaufen, während die Aktien des Versicherers ebenfalls um 3,6% gefallen sind.

Die Aktien des größten europäischen Herstellers von Mikrochips, Infineon Technologies AG (DE:IFXGn), stiegen um 0,9%. Der Grund für den Anstieg im Aktienwert war eine Aussage über die Wachstumsprognose der erzielten Erlöse sowie die Absicht erhebliche Investitionen in die Produktion zu tätigen. Auch die Unternehmensleitung teilte die Prognosen für das kommende Jahr, wonach die Umsatzwachstumsraten nicht um 8%, sondern um nicht weniger als 10% steigen sollen.

Der Aktienwert des berühmten deutschen Unternehmens Siemens AG (DE:SIEGn) stieg um 0,3%. Die Siemens AG schließt derzeit ein Abkommen über die Zusammenführung der Einheiten im Bereich der Bahntechnik mit dem französischen Unternehmen Alstom (PA:ALSO) SA. In der vergangenen Woche wurde jedoch angekündigt, dass das Abkommen aufgrund der langen Prüfung durch die EU-Kommission um sechs Monate verlängert wird. Zur gleichen Zeit stieg nach diesem Bericht die Aktie des französischen Unternehmens Alstom SA um 0,7%.

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Der spanische IBEX 35 zeigte einen Rückgang um 0,04%, d.h. sein Wert liegt bei 9746,3. Italiens FTSE MIB war auch keine Ausnahme, er verlor 2,97% während der Woche und schloss bei 21355,98.

Es sei darauf hingewiesen, dass die untere Kammer des spanischen Parlaments ein Misstrauensvotum gegen Ministerpräsident Mariano Rajoy ausgesprochen und ihn zum Rücktritt gezwungen hat. Die politische Krise stellt eine Bedrohung für die Unternehmen und das jüngst schnelle Wachstum der spanischen Wirtschaft dar. Der spanische IBEX 35 stieg in der vergangenen Woche um 1,52% auf 9914,40 Punkte, aber wir glauben, dass die Politik den Index "drücken" wird, und wir erwarten auf dem Horizont der kommenden Wochen ein Wachstum im Bereich von 1% oder weniger.

In Italien wird die Situation an den Märkten durch die Unsicherheit der Haushaltsausgeben durch die Wiederwahl der Regierung beherrscht. Die Haushaltslage im Land kann sich plötzlich und erheblich verschlechtern. Der FTSE MIB konnte 0,35% auf ein Niveau von 22.119,76 Punkten hinzugewinnen, aber wie in Spanien, erwarten wir, dass eine Umkehr kommen könnte. Inzwischen gehen wir davon aus, dass der Index in den nächsten zwei Wochen in dem Bereich zwischen 22150 und 22090 schwanken wird.

Der Hauptgrund für die negative Dynamik am europäischen Aktienmarkt war die Zunahme der Spannungen und Erwartungen der Anleger vor dem Hintergrund des kommenden G7-Gipfels in Kanada. Die Destabilisierung der Beziehungen zwischen EU-Ländern und den Vereinigten Staaten beeinflusst die Situation am europäischen Aktienmarkt negativ. Die Aussagen und Handlungen von Präsident Trump haben die Suche nach einem Konsens zwischen den EU-Ländern und den Vereinigten Staaten erheblich erschwert. Die EU-Mitgliedsstaaten erwarten, dass der Chef des Weißen Hauses seine Positionen zu den Beziehungen zwischen den Staaten und Konzessionen in Wirtschafts- und Handelsfragen ernsthaft überdenkt. Der französische Präsident Emmanuel Macron berichtete über seine Bereitschaft, keine gemeinsame G7-Erklärung zu unterzeichnen, solange es keinen Dialog zwischen der EU und den USA gibt. Präsident Trump wiederum warf der Europäischen Union und Kanada vor, nicht-monetäre Barrieren gegen die Vereinigten Staaten auszubauen.

Vor diesem Hintergrund fiel der Euro gegenüber dem Dollar um 0,7% auf 1,17821 Dollar je Euro. Wir halten das Wachstum für vorübergehend, so dass wir in den nächsten Wochen eine Korrektur des deutschen Index auf 12800 Punkte erwarten, und in der Woche eine weitere Abwertung des Euro gegenüber der US-Währung um 0,5% bis 1,2% erwarten. Bemerkenswert ist, dass Donald Trump völlig konsequent in seiner Politik ist und das Risiko negativer Entwicklungen für den Euro weiter besteht. Was die europäischen Aktienindikatoren anbelangt, ist anzumerken, dass die europäische Wirtschaft trotz des positiven Tons der Abschlusserklärung unter der von Donald Trump verfolgten Wirtschaftspolitik leidet. Diesbezüglich ist ein weiterer Rückgang der europäischen Aktienindizes nicht auszuschließen.

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