DailyFX Deutschland | 20.01.2015 16:51
(DailyFX) Der schwache Euro und der stark gefallene Ölpreis lassen das Vertrauen in die deutsche Konjunktur trotz der Franken-Turbulenz und der anstehenden Parlamentswahl in Griechenland deutlich zurückkehren. Der ZEW-Index der konjunkturellen Erwartungen stieg im Januar zum dritten Mal in Folge an und erreichte den höchsten Stand seit Februar 2014. Auch für die Eurozone verbesserten sich die aktuelle Bewertung sowie der Konjunkturausblick, doch als große Hoffnungsschimmer für die Gemeinschaftswährung lassen sich diese positiven Tendenzen der ZEW-Frühindikatoren nicht werten.
Die in dieser Woche gestartete Erholungsbemühung im EUR/USD könnte aus meiner Sicht scharf aufgelöst werden. Nachdem der unerwartete Entscheid der SNB zusätzlichen Druck auf den Euro bot, wird diese Woche die geldpolitische Lagebeurteilung der EZB mit Spannung erwartet. Eine weitere Lockerung der Geldpolitik der EZB könnte die Talfahrt im EUR/USD katalysieren und den jüngsten Erholungsversuch förmlich ersticken. Richtung der 1,14, folgend der 1,11 könnte sich der Fokus dann schon bald richten. Eine quantitative Lockerung in Form einer Verkündung des Ankaufs von Staatspapieren wäre eine weitere Last auf der Gemeinschaftswährung und ließe die Divergenz zwischen den geldpolitischen Haltungen der EZB und Fed anziehen.
Die EZB steht unter Druck zu handeln. Der Konjunkturflaute in der Eurozone und der schwachen Inflation gilt es entgegenzutreten. Entscheidende Impulse für den Devisenmarkt können am Donnerstag erwartet werden. Angefeuert wurden die Erwartungen eines zeitnahen Handelns der EZB vom jüngsten Entschluss der eidgenössischen Notenbanker. Der Entschluss der SNB die 1,2 im EUR/CHF aufzugeben, könnte erfolgt sein, um sich nach expansiven Verkündungen der EZB beim Verteidigen eines Mindestkurses keinen erschwerten Bedingungen ausgesetzt zu sehen.
Diese Aussicht auf zusätzliches billiges Geld der europäischen Notenbanker schwächte den Euro und trieb das deutsche Börsenbarometer auf ein neues Rekordhoch. Sollte die Schützenhilfe der EZB am Donnerstag nicht geboten werden, wäre mit einem Rückstoß im DAX zu rechnen sowie mit einem Aufatmen im EUR/USD. Die Anleihekäufe wären damit allerdings noch nicht vom Tisch, schon auf der nächsten EZB-Sitzung Anfang März könnte es dann soweit sein.
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