Investing.com | 23.11.2017 11:55
Von Robert Zach
Dem Euro droht Ungemach, aber nicht im Verhältnis zum US-Dollar. Denn Europas Gemeinschaftswährung ist im Verhältnis zum japanischen Yen (EUR/JPY) in den vergangenen Tagen in charttechnisch spannendes Terrain vorgerückt.
So droht dem Paar nun ein Fall unter die Schlüsselunterstützung aus dem Dreifachhoch vom 26. September / 30. Oktober / 20. November, der 90-Tage-Linie und dem 50% Fibonacci-Retracement des gesamten Aufwärtsimpulses von Mitte August bis Ende September zwischen 131,46 bei 131,00.
Das wäre ein echter Rückschlag für die Bullen und eröffnet damit Opportunitäten auf der Unterseite, die sich vor allem für kurzfristig orientierte Trader lohnen könnten. Denn aus der oberen Umkehr resultiert ein kalkulatorisches Abschlagspotenzial von gut 250 Pips und die Butter wollen wir uns doch nicht vom Brot nehmen lassen.
Bestätigung für eine potenzielle, größere Korrektur im übergeordneten Aufwärtstrend liefern uns die technischen Indikatoren. Der RSI als klassischer Momentumindikator hat bereits seine langatmige Seitwärtsrange nach unten hin verlassen und signalisiert damit eine sich fortsetzende Schwächeentwicklung des Paares. Aber auch der trendfolgende MACD ist klar short positioniert und generierte mit dem Rückfall unter seine Mittellinie ein frisches Verkaufssignal.
Als erstes Etappenziel ist das Tief vom 15. September bei 130,60 zu definieren. Ist diese Unterstützung einmal gebrochen, dürfte der Kurs ohne große Umwege in Richtung 129,30 fallen. Hier muss eine kurzfristige Konsolidierung eingeplant werden, da dort ein Fibonacci-Cluster verläuft, bevor dann bereits der Ende Juni dynamisch gebrochene Aufwärtstrendkanal bei 128,20 ins Visier rückt. Bis dahin dürfte auch die 200-Tage-Linie den Weg in diese Region gefunden haben und zusätzlich als Haltelinie fungieren.
Insofern sollten Investoren spätestens hier mit einer Stabilisierung rechnen und einen möglichen Richtungsschwenk gen Norden einplanen. Kurzfristige Spikes nach unten lassen sich natürlich nicht vermeiden, aber solange kein Wochenschlusskurs unter 128,20 erfolgt, bleibt das übergeordnete Chartbild bullisch. Denn langfristig, und da dürften wir uns einig sein, hat der japanische Yen nach der Wiederwahl von Abe, der weiterhin auf die ultralaxe Geldpolitik der BoJ pochen wird, nichts zu lachen.
Die Kursampel würde hingegen auf grün schalten, falls dem Euro der nachhaltige Sprung über die Kombination aus dem Dreifachhoch und dem Novemberhoch 2015 bei 134,60 gelingt. Langfristig sind dann nämlich Notierungen jenseits der 140,00 Yen möglich.
Noch ein kleiner Tipp zum Abschluss: Lesen Sie auch meine gestrige Analyse zum USD/JPY. Dort ist der Short bereits am Laufen!
Ihnen wünsche ich nun einen erfolgreichen Handelstag!
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