EUR/USD: Spekulationen über expansive EZB drücken den Euro

 | 01.10.2014 13:35

(DailyFX.de) Von einer runden Marke der 1,27 gar unter die nächste 1,26 polterte der EUR/USD  gestern. Die Erholung über die 1,26 gelang dem Kurs, doch EUR/USD wirkt weiterhin anfällig für weitere Rückgänge. Nicht nur die Inflation der Eurozone fiel mit 0,3% auf den tiefsten Stand seit Oktober 2009, auch ein überraschender Rückgang in der Kerninflation lässt sich kritisch bewerten, denn damit schwand die Hoffnung, auf lediglich kurzeitigen Preisänderungen der schwankungsanfälligen Güter. Der Preisrückgang entfachte erneut Deflationssorgen, feuerte Spekulationen einer notwendigeren expansiveren Haltung der EZB an und drehte den positiven Wochenauftakt im EUR/USD. Der EUR/USD fiel in Folge der Veröffentlichung erstmalig seit September 2012 unter die 1,26. Die Aussicht einer langen Phase einer niedrigen Zinspolitik und weiteren Liquiditätsspritzen der EZB stärkten hingegen den DAX und ließen ihn wieder über die 9.450 ziehen.

Der EUR/USD steckt im Abwärtssog, der gestern verschärft wurde. Die schwachen Kennzahlen zur Teuerungsrate geben den zunehmenden divergierenden Haltungen der Notenbanken EZB und Fed einen frischen Anstrich. Erst letzte zog die Renditedifferenz zwischen zehnjährigen US-Staatsanleihen und Bundesanleihen auf den höchsten Stand seit 1999. Bereits morgen verkündet die EZB ihren Zinsentscheid, die auf ihrer letzten Sitzung mit einem weiteren Maßnahmenpaket überraschte.
Auf der Konjunkturseite stehen heutige wenige Daten an, zentrales Thema dieser Woche bleibt der morgige Zinsentscheid der EZB sowie die US-Arbeitsmarktdaten am Freitag. Einen Hinweis auf den Zustand der Konjunktur in den USA liefert der um 16 Uhr veröffentlichte ISM Herstellungsindex, der noch deutlich über der Wachstumsschwelle aber tiefer als im Vormonat erwartet wird.