EUR/USD vor hartem Widerstand, mexikanisches CPI!

 | 07.05.2015 18:08

In ihrem letzten Statement hat die Federal Reserve ihr Vertrauen in die US-Wirtschaft erneut bestärkt und fügte hinzu, dass die aktuelle Verlangsamung auf temporäre Faktoren zurückzuführen ist. Laut den jüngsten Daten sieht es so aus, als würden diese temporären Faktoren länger als erwartet anhalten. Der gestrige ADP-Bericht zu den Löhnen privater Unternehmen für April zeigte, dass die Unternehmen im Privatsektor im letzten Monat nur 169.000 Stellen geschaffen haben (Konsens 200.000). Zudem verstärkt der Bericht Sorgen um das verarbeitende Gewerbe in den USA - der Sektor hat 10.000 Stellen gestrichen - nach dem Rückgang bei der Industrieproduktion im März (-0,6% im Monatsvergleich gegenüber erwarteten 0,1%).

Die Kombination aus ermutigenden wirtschaftlichen Verbesserungen in Europa und enttäuschenden US-Daten hat die Anleger gezwungen, die Höhe des EUR/USD erneut zu überprüfen. Der Euro ist seit seinem Tief vom 13. März um mehr als 8% gestiegen. Im Juni 2014 war der Euro 1,3990 Dollar wert, die folgenden Monate hat die Einheitswährung 25% verloren, da die Fed die QE beendet hat und die Händler damit angefangen haben, die nächste Zinserhöhung einzupreisen, wobei sie darauf setzten, dass die US-Wirtschaft weiter mit der selben Geschwindigkeit expandieren wird. Das war nicht der Fall.

Langfristig sind wir immer noch Dollar-Bullen und gehen davon aus, dass die US-Wirtschaft im 3. Quartal deutlich zulegen und den Greenback nach oben drücken wird. Die US-Daten werden in den kommenden Wochen jedoch sorgfältig beobachtet werden und die Händler werden heiß darauf sein, Dollar zu kaufen, sobald die guten Nachrichten bekannt werden. Wir glauben, dass die EUR/USD-Korrektur zum Ende kommt und dass der Euro wirklich schlechte Nachrichten aus den USA braucht, um den starken Widerstandsbereich bei 1,1450/1,1550 zu durchbrechen. Verliert die Einheitswährung an Momentum, liegt eine Unterstützung bei 1,1050 (alter Widerstand, jetzt Unterstützung), der nächste Widerstand findet sich bei 1,1376.

Behält die Norges Bank ihren Leitzins bei? (von Yann Quelenn)

Heute wird die Norwegische Zentralbank ihre Entscheidung zum Einlagenzins bekannt geben. Bei der Sitzung im letzten März hat sich die Norges Bank entgegen aller Erwartungen dafür entschieden, ihren Zinssatz bei 1,25% zu belassen. Die letzten Inflationszahlen sind im März hauptsächlich aufgrund der NOK-Abwertung gestiegen, doch die norwegische Wachstumsrate musste aufgrund der Verlangsamung in der für das Land wichtigen Erdölindustrie nach unten korrigiert werden. Governor Olsen erklärte, dass wir von einer Zinssenkung bis Mai oder Juni ausgehen könnten, wenn die insgesamt negativen Prognosen im Einklang mit den Wirtschaftsentwicklungen in den nächsten paar Monaten liegen.

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Auch wenn sie ausgeglichen sein sollten. Wir gehen davon aus, dass die Norges Bank mit einer Zinssenkung warten wird, um mehr Daten aus dem 1. Quartal zu erhalten, wie z.B. die sehr wichtigen BIP-Zahlen. Falls sich die Wirtschaft insgesamt weiter abschwächen sollte, wird dies sicherlich zu einer Zinssenkung im Juni führen. Dabei wird der aktuelle Anstieg bei den Ölpreisen von den Währungshütern sicherlich willkommen geheißen. Der USD/NOK handelt nun zwischen 7,4017 und 7,4460, mit einem klaren Abwärtstrend seit März. Ein Widerstand bei 7,5189 könnte nach der Bekanntgabe das Ziel sein.

Mexikanischer CIP (von Peter Rosenstreich)

Die Händler werden sich die mexikanischen Inflationsdaten im Hinblick auf weitere Schwäche ansehen. Die Märkte gehen davon aus, dass der CPI unverändert bei 3,1% im Jahresvergleich bleibt, wir gehen jedoch davon aus, dass er eher bei 3,05% liegen wird und damit im Einklang mit dem aktuellen disinflationären Umfeld. Niedrige Ölpreise, fehlende Energieinvestitionen und die langsamer werdende US-Wirtschaft haben sich auf den mexikanischen Inflationsdruck ausgewirkt. Die Überzeugung der Bank of Mexiko, die Zinsen bei 3,00% zu halten, beurteilen wir als ausgeglichen.

Die zurückhaltende Zentralbank wird sich die Entwicklungen beim MXN und die unterschiedlichen Signale der Fed mit Wachsamkeit ansehen. Die Möglichkeit, dass durch die Zinserhöhung der Fed ein Kapitalabfluss aus dem MXN ausgelöst werden könnte, bleibt eine ernstzunehmende Sorge. In der lateinamerikanischen Region, in der die Inflationserwartungen hoch sind, (v. a. BRL), ist die zurückhaltende mexikanische Zentralbank eine Ausnahme. Daher sollte der MXN gegenüber seinen regionalen Pendants eine unterdurchschnittliche Entwicklung aufweisen.