EURUSD niedriger nach US Inflationserwartungen

 | 27.02.2015 14:23

Der unerwartete Anstieg bei der US-Kerninflation hat ein Zunahme von USD-Käufen und einen Abverkauf bei den US-Renditen ausgelöst. Das US-amerikanische CPI ist 0,7% im Monatsvergleich angestiegen, angetrieben durch einen Rückfall bei den Energiepreisen von -9,7%, doch die Kerninflation ist um 0,2% im Monatsvergleich gestiegen. Die vorübergehende Natur der Gesamtzahlen zeigt, dass die Inflation sich bis Jahresmitte umkehren und einen Aufwärtstrend einschlagen wird. Die neueste Umfrage zu den offenen Stellen zeigte auch die höchste Anzahl an freien Stellen in diesem Expansionszyklus, was andeutet, dass das robuste Stellenwachstum anhalten wird. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann die Straffung der Arbeitsmärkte Druck auf die Arbeitskosten und Preise ausüben wird.

Dies sollte den aktuellen Rückgang bei der Inflation umkehren, der vor allem durch die rapide gefallenen Ölpreise verursacht worden ist, doch die Löhne spielen eine viel größere Rolle bei der Ausübung von Druck. Der US ISM Index nächste Woche wird wohl zeigen, dass der leichte Rückgang bei den Industrieaktivitäten kurzlebig war. Wir sind immer noch der Meinung, dass die Fed den Märkten im April eine bevorstehende Zinssatzerhöhung andeuten wird, mit einer ersten Erhöhung im Juni. Wir bleiben in Bezug auf den USD gegenüber seinen G10-Peers konstruktiv und fügen hinzu, dass vielleicht die Hauptbarriere für eine wesentliche USD-Stärke von der Fed kommen könnte.

Mit Yellens ausgeglichenem Kommunikationsansatz für den Zeitpunkt und mit der selektiven Erwähnung des USD hat die Fed-Chefin jedoch gezeigt, dass sie bereit und fähig ist, die Devisenmärkte zu managen. Auf der anderen Seite des Atlantik bleibt die europäische Wirtschaft anfällig, obwohl es aus Deutschland leichten Optimismus über den Abschluss der viermonatigen Verlängerung für Griechenland gab. Der schwächere Euro und die billigeren Energiepreise werden der europäischen Wirtschaft klar nutzen. Die Gesamtschuldenlast wird das Wachstum jedoch bremsen.

Mit anhaltenden Problemen um die hohe Arbeitslosigkeit und den unaufhaltsamen disinflationären Bedrohungen scheinen die Regierungen machtlos für Lösungen zu sein (Besorgnisse über die griechischen Bailout-Verhandlungen und die aufstrebenden linken Parteien). Der Fokus wird auf dem anstehenden QE-Programm der EZB liegen und auf Möglichkeiten für weitere Maßnahmen. Nächste Woche wird die EZB tatsächlich den Kauf der Staatsanleihen starten und es wird interessant sein, zu sehen, wer in der Tat die Anleihen an die EZB verkauft und wie sich das auf die Kurven auswirkt.

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Das Sterling sollte hauptsächlich von der Euroschwäche profitieren. Während das GBP im Vergleich zum USD schwach war, bleibt es gegenüber dem Euro stark. Wir bleiben zum EUR/GBP bärisch und erwarten, dass die Unterstützung bei 0,7255 getestet wird. Anhaltende Sorgen um die Ausführung des neuen griechischen Bailout-Vertrags und eine Eurozone, die das QE-Programm startet, deuten auf weiteres Abwärtspotential für den EUR/GBP hin, wohingegen es Belege gibt, dass die Löhne im Vereinigten Königreich steigen, womit die Wachstumsprognosen zulegen sollten. Ein bärischer Ausbruch unter 0,7255 sollte die 0,7090 und dann die 0,6895 zum Ziel haben.