EUR/CHF fällt unter 1,07, USD/JPY auf Viermonatshoch

 | 14.11.2016 12:38

SNB unter Zugzwang (Arnaud Masset)

Die Reaktion des Schweizer Franken auf die Wahl von Donald Trump zum 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten war durchwachsen. Der CHF hat nach der Wahl mehr als 1,70% gegenüber dem Greenback eingebüsst. Im G10-Komplex verlor die helvetische Währung am stärksten gegenüber dem Pfund, da die Anleger aus der Einheitswährung ausgestiegen sind. Seit letztem Mittwoch hat der EUR außer gegen die Rohstoffwährungen am meisten gegenüber dem Pfund (3,40%) und gegenüber dem USD (2,65%) verloren. Diese breite Abwertungsentwicklung hat den Druck auf den EUR/CHF verstärkt, der nun die 1,07 testet, ein Niveau, das überwiegend als Auslöser für eine SNB-Intervention gilt. Die Wahrscheinlichkeit eines SNB-Eingreifens ist somit deutlich gestiegen. Heute Morgen hat der EUR/CHF kurz die 1,0688 getestet, bevor er sich wieder auf 1,0702 erholt hat.

BoJ: Kuroda wegen TTP besorgt (von Yann Quelenn)

Der Chef der Bank of Japan reagierte heute Morgen in Nagoya nun endlich auf den Trump-Sieg. In seiner Rede sprach Kuroda über die TPP (Transpazifische Partnerschaft) und die Vorteile, die sowohl der US als auch der japanischen Wirtschaft fehlen werden, falls der gewählte Präsident Trump strenge protektionistische Maßnahmen zur Ankurbelung der Binnenwirtschaft implementieren sollte.

Während die Stimmung vor der Wahl insgesamt so gesehen wurde, dass ein Trump-Wahlsieg als eine Katastrophe für den Markt wäre, scheint es nun so - zumindest bisher - als geschehe genau das Gegenteil, ähnlich wie beim Brexit. Aktuell hat sich die Nachfrage nach dem Dollar verstärkt, und die Märkte sehen eine Zinserhöhung im Dezember als sehr wahrscheinlich an.

Lassen wir TTP außen vor, so hat Kuroda anerkannt, dass die Wahl von Trump in der Tat zu einer Atempause geführt hat, da der USD/JPY auf einem Fünfmonatshoch handelt, was willkommene Nachrichten auf der Insel sind.

Soweit es die japanische Geldpolitik betrifft, erwarten wir eine Fortsetzung des Status quo, ohne dass kurzfristig weitere Lockerungsmaßnahmen vorgesehen sein sollten. Die nächste geldpolitische Sitzung findet am 20. Dezember statt, und es ist klar, dass die BoJ bis dahin mit einer anhaltenden Marktrallye, einem weiteren Dollaranstieg sowie einer Zinserhöhung der Fed rechnen kann.