EU schafft Bullenmarkt für Staatsanleihen aus Griechenland, Irland und Spanien

 | 16.06.2020 13:51

Griechenlands Neuemission von Staatsanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren war in der vergangenen Woche mehr als fünfmal überzeichnet, so dass der ehemals kranke Mann Europas bei seinem zweiten Anleihenverkauf seit Beginn der Pandemie 3 Milliarden Euro (3,4 Milliarden US-Dollar) zu einer Rendite von 1,55 Prozent aufnehmen konnte.

Athen verkaufte im vergangenen Monat Anleihen im Wert von 2 Milliarden Euro (2,27 Mrd. USD) mit einer Laufzeit von sieben Jahren. Im Januar hatte das Land bereits fünfzehnjährige Anleihen im Wert von 2,5 Milliarden Euro (2,8 Mrd. USD) ausgegeben.

Renditehungrige Anleger greifen auf Staatsanleihen der Peripherieländer der EU zurück, da die Europäische Zentralbank mit ihrem Pandemie-Notkaufprogramm, das jetzt mit 1,35 Billionen Euro (1,53 Milliarden Dollar) bestückt ist, einen Rückhalt bietet. Die EZB hat ihre Bonitätsschwelle für die Notfallkäufe ausgesetzt, so dass sie die griechischen Wertpapiere auch ohne Investment-Grade-Rating kaufen kann.

Aber Griechenland hat nach den schmerzhaften Anpassungen, die während der Staatsschuldenkrise der EU durchgesetzt wurden, auch seinen Teil dazu beigetragen und von 2016 bis 2018 sogar Haushaltsüberschüsse erzielt. Der Erlös der jüngsten Emission wird Griechenland helfen, die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie zu bewältigen.