Eskalationsspirale im Handelskonflikt - drohen jetzt weitere Zinssenkungen?

 | 12.08.2019 14:40

Mit der Bekanntgabe der neuen US-Strafzölle auf chinesische Produkte im Volumen von 300 Mrd. US-Dollar ab Anfang September, schickte US-Präsident Donald Trump nicht nur die weltweiten Aktienmärkte auf Talfahrt. Auch an den Anleihemärkten kam deutlich Unruhe auf - inklusive einer abermaligen Invertierung der Zinskurve. Der enorm hohe wirtschaftspolitische Druck gegenüber China hat aber auch für die USA unangenehme Nebeneffekte. So fielen neben den US-Aktienmärkten auch die Rohölpreise erheblich zurück und seit dem Juli-Hoch rutschte der Preis für das US-Rohöl um beinahe 10 US-Dollar südwärts. Dies wird auch auf der Inflationsseite in den kommenden Monaten nicht ohne Folgen bleiben und die Inflationsrate höchstwahrscheinlich sinken lassen. Mit den neuen Strafzöllen wurde eine Eskalationsspirale in Gang gesetzt, die für die Weltkonjunktur neben der allgemeinen Verunsicherung auch niedrigere Wachstumsraten bedeuten könnten. Durch die Verschärfung der Strafzölle setzte die US-Regierung die Federal Reserve gehörig unter Zugzwang. Auf der einen Seite will sich die Notenbankführung dem dauerhaften politischen Druck nicht beugen, ihre Unabhängigkeit bewahren und dies auch nach außen zeigen, doch auf der anderen Seite bleibt der Fed in den kommenden Monaten auch nichts anderes übrig, als ihr Möglichstes zu tun, um den wirtschaftlichen Schaden auf ein Minimum zu reduzieren und tatsächlich die Zinsen zu senken.