Es wird schwierig für die SNB

 | 28.08.2014 16:06

Starke Schweizer Daten und das geopolitische Risiko haben den CHF im Vergleich zum EUR unterstützt. Allgemein wird aber davon ausgegangen, dass das QE der EZB die SNB-Mitglieder „nachts wach halten wird“. Der EUR/CHF unter 1,2100 lässt einen Test des SNB-"Floors"- bei 1,2000 vermuten. Die aktuellen Kommentare von Seiten der Zentralbanken zeigen, dass das Niveau mit dem Einsatz unbegrenzter Geldmittel verteidigt werden wird, da die Inflation keine Anzeichen auf einen Anstieg zeigt. Mit einer aufgeblähten Bilanz wird sich eine Verteidigung jedoch auf die negativen Zinssätze und reine CHF-Verkäufe verlassen müssen. In dieser Hinsicht werden umfangreiche Anleihenkäufe durch die EZB in der Gegend von 1 oder 2 Billionen EUR zu Zweifeln über die Nachhaltigkeit einer Mindestschwelle des Wechselkurses führen. Die SNB-Mitglieder müssen jetzt darum beten, dass es in den USA zu einem Anstieg des Lohnwachstums kommt.

BoE-Straffung - nicht so bald

Das Protokoll des MPC der Bank of England zeigte zum ersten Mal in 3 Jahren, dass es eine gespaltene Entscheidung zum Zinssatz gab. Dieses Ereignis führt dazu, dass einige nun einen Anstieg im November prognostizieren. Aktuell glauben jedoch 7 von 9 Mitglieder, dass eine Straffung die Erholung in Gefahr bringen könnte. Die Mitglieder glauben, dass bei einer anhaltenden Erholung, das Risiko von Zinserhöhungen, das zu einem Abwürgen der Wirtschaft führen könnte, verschwindet, und dass ein Niedrighalten der Zinssätze weniger effektiv werden wird. Wir sind jedoch nicht sicher, dass die Mitglieder schnell eine restriktive Meinung einnehmen werden. Die Verbraucherpreisinflation wurde im Juli auf 1,6% herunter korrigiert, was zeigt, dass der Anstieg im Juni ein einmaliges Ereignis war (Abwärtstrend seit Mitte des letzten Jahres der Verbraucherpreisinflation), während ein H2-Anstieg eventuell nicht die Niveaus erreicht, die einige erwartet haben (belegt durch den schwächeren Einzelhandelsumsatz von gestern). Wir gehen auch davon aus, dass die Mitglieder auf den Inflationsbericht vom November warten, bevor sie handeln. Mit einer unproblematischen Inflation ist es weniger wahrscheinlich, dass die Mitglieder ihre Meinung ändern, um mit der Normalisierung einer Zinssätze zu beginnen.

Thailand und regionale Devisen interessant

Der thailändische Baht ist gefallen, da die USD-Rallye sich auf die hochverzinslichen Währungen der Schwellenmärkte ausgeweitet hat. Zudem konnten die inländischen Nachrichten dem Baht nicht helfen. Die nationale gesetzgebende Versammlung hatte einstimmig dafür gestimmt, den Chef der Junta, Prayuth Chan-Ocha, zum PM zu wählen. Trotz dieses Rückschlags für die Demokratie und mit einer militärischen Regierung im Land, die die so nötige Stabilität bietet, erfuhr die Binnennachfrage eine starke Erholung von 10,8% q/q. Thailand meldete, dass das BIP im 2. Quartal um 0,4% y/y über die Markterwartungen von 0,0% gestiegen ist und somit teilweise den Rückgang von -0,5% aus dem 1. Quartal wieder wett gemacht hat. Die Wachstumsbeschleunigung wurde teilweise durch die chinesische Exportnachfrage angetrieben. In den kommenden Monaten erwarten wir, dass sich die Geschäfts- und Verbraucherstimmung bessert und der lukrative Tourismus ansteigen wird (insbesondere vom Festland China und aus Malaysia). Die Prognosen der Bank of Thailand (BoT) für das Wachstum in 2014 liegen bei schwachen 1,5%, was aufgrund der Zahlen von gestern unter dem Niveau von 2,0% liegt, das wir als möglich ansehen. Das MPC der BoT hat sehr wahrscheinlich seinen Lockerungszyklus beendet und die Rückkaufmarktsätze bei 2,00% belassen (ehemals 3,50%). Da das Wachstum eines der stärksten in der Region ist, und das Vertrauen der Anleger in eine stärkere nationale Bilanz hoch ist, erwarten wir, dass sich der THB weiter erholt.

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Im Allgemeinen sind wir konstruktiv für die asiatische Region. Das regionale Wachstum ist überall angestiegen und die Erholung in den USA und in China hat das Exportwachstum unterstützt. Zudem ist auch die Binnennachfrage nun angesprungen. Endlich können die Regierungen ihre Energie auf finanzielle Verbesserungen konzentrieren, da das Umfeld nach den Wahlen in Indonesien und Indien und dem Militärputsch in Thailand stabiler ist.