Es gibt zurzeit keine Alternative zu Aktien

 | 23.10.2014 10:27

Es gibt zurzeit keine Alternative zu Aktien

Auf dem Seminar, das wir am vergangenen Wochenende in Lohr am Main zur Target-Trend-Methode gegeben haben, ergaben sich abseits der eigentlichen Seminarthemen viele interessante Gespräche. Dabei kam unter anderem auch immer wieder die Frage auf, ob die US-Indizes wirklich weiter steigen könnten, da sie doch bereits so hoch bewertet seien.
Und diese Frage passt natürlich auch zum Nasdaq100-Chart, den ich Ihnen vorgestern vorgestellt hatte. Hier geht es zurzeit um die Frage, ob das Hoch der Technologieblase aus dem Jahr 2000 überwunden werden kann. Bedeutet das nicht, dass sich die Technologiewerte erneut in einer Übertreibung befinden? In

Relation entsteht Sinn

All diese Sorgen, dass Aktien zu hoch bewertet seien oder dass es eigentlich verrückt sei, dass der Nasdaq100 bereits wieder mit dem Hoch der Blase kämpft, sind ohne Zweifel vernünftig. In einer normalen Börsenphase würde ich jederzeit zustimmen. Es gibt jedoch ein großes Aber, welches all diese vernünftigen Analysen in Frage stellt.
Dazu möchte ich auf ein Beispiel zurückgreifen. Stellen Sie sich vor, Sie wären ein reicher oder institutioneller Anleger und müssten große Vermögen investieren. Wie gehen Sie vor? Es gilt eine der wichtigsten Fragen überhaupt zu beantworten: Wo kann ich die höchsten Renditen bei vergleichbar niedrigem Risiko erzielen?
Nun wird ein Investor sinnvollerweise natürlich breit diversifizieren. Er kauft alle Anlageklassen – gut so. Aber das tut er nicht ohne Verstand. Er wird sich besonders diejenige Anlageklasse heraussuchen, die das genannte Kriterium (hohe Rendite bei niedrigem Risiko) am besten erfüllen. Und das ist meist die billigste. Und so wird er Bewertungen anstellen, um zu klären, welche Anlageklassen die teuersten und welche die billigsten sind und die Ergebnisse den Risiken gegenüber stellen.

Welche Klasse ist besonders teuer?

Nun kann man hier unendlich viele Bewertungsmaßstäbe als Grundlage heranziehen. Wir machen es anders. Wir fragen uns erst einmal welche Anlageklasse die teuerste ist.
Und da sind ohne Frage die Anleihen zu nennen. Mittlerweile müssen Sie bei einigen Staatsanleihen nicht nur Kaufkraftverluste hinnehmen, da die Renditen niedriger als die Inflation sind. Nein, schlimmer noch: Sie müssen Geld bezahlen, um dem Staat Geld zu leihen – denn inzwischen haben sogar vierjährige Staatsanleihen ein negatives Renditeniveau erreicht! Teurer geht es wohl nicht! Kaufkraftverlust und negative Rendite – und das angesichts der Schuldenproblematik verschiedener Staaten bei im historischen Vergleich hohem Risiko.
Der Chart, der diese Übertreibung wohl am deutlichsten darstellt, ist der des Euro Bund-Futures: