USDJPY- Markt und Chartanalyse
Die EZB-Sitzung und die Pressekonferenz sind vorbei und obwohl nicht viel Neues erwartet und auch nicht bekannt gegeben wurde, durften wir im EURUSD-Kurs starke Bewegungen beobachten. Dass wir uns anschnallen sollten, habe ich in der letzten Wochenendanalyse bereits angedeutet.
Es ist klar, dass sich nach der letzten EZB-Sitzung starke Erwartungen aufgeladen haben, vor allem in Anbetracht des stärker werdenden Yen, sowie auch anderen Major-Währungen, die den US-Dollar insgesamt schwächten und den Euro damit nach oben getrieben haben.
Nach der Entladung dürfen wir beobachten wie Erwartungen in Richtung der anstehenden FED- und BoJ-Sitzungen umschwingen. Ein wieder stärker werdender US-Dollar war daher zu erwarten gewesen, zumal es einem Bloomberg Bericht Zufolge sein kann, dass die BoJ den Negativzins auf das Kreditgeschäft mit Banken anwenden könnte.
Dabei würden Finanzinstitute für das Aufnehmen von Darlehen zwecks Weitergabe von Krediten einen Zins bekommen. Erwartungen an einen schwächer werdenden Yen dürften sich daher innerhalb der nächsten Woche weiter manifestieren und damit den US-Dollar auch gegen den Euro stärken.
Sollte die BoJ keine Maßnahmen beschließen, so schnallen Sie sich bitte an und diesmal schnallen Sie den Gurt etwas enger als in der letzten Woche im Rahmen der EZB-Sitzung. Unterstützend könnten auch positive Konjunkturdaten aus Japan wirken.
Diese stehen ebenfalls am Donnerstag an. Kurzfristige Trader im japanischen Yen, ohne eindeutigen Bias, sollten sich daher lieber zurückhalten, es sei denn sie sind bereits in den letzten ein bis zwei Wochen eingestiegen und können ein passables Risk-Management fahren.
Was die FED-Sitzung angeht, so preisen die FED Fund Futures aktuell eine 25%-ige Wahrscheinlichkeit dafür ein, dass ein Zinsschritt im Juni erfolgen könnte. Nach den mehr als positiven Arbeitsmarktdaten in der letzten Woche und weniger positiven Daten aus dem Immobiliensektor sowie stetig steigenden Inflationswerten, dürfte das FED bald in eine Situation kommen, in der es schwer zu begründen ist, warum der Zinsschritt nicht erfolgen sollte.
Viele Risiken, die das FED zur Vorsicht mahnten scheinen vorerst dahinzuschwinden. Einen Grund wird man aber sicherlich finden. Zwar sollte man mit einem Schritt in der nächsten Woche nicht rechnen, man könnte dennoch hawkisher als sonst auftreten. Das würde den US-Dollar ebenfalls stützen.
Allen, die gerade das britische Pfund in Form des Währungspaares GBPUSD beobachten. Dieses steigt zurzeit obwohl das Risiko eines Brexits besteht und Konjunkturdaten zuletzt eher negativ ausfielen. Zudem scheint hier die Stärke des US-Dollars noch nicht verarbeitet zu sein. Man sollte daher mit einer langfristigen Trendwende noch nicht rechnen. Der US-Dollar Index zeigt eine Reversalstruktur.
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DAX, SP500- Markt und Chartanalyse
Der DAX-Index (Future) hangelte sich stark nach oben. Er hatte auch einiges nachzuholen, nachdem US-Märkte ihr Allzeithoch bei gleichzeitig schwachem US-Dollar angepeilt haben. Jetzt wo der US-Dollar wieder stärker und der Euro schwächer werden, kann auch der DAX- Index seine Stärke ausspielen. Vorausgesetzt die anlaufende Quartalssaison kann mitspielen. Termine weiter unten.
Auch der DAX-Index musste einen Rücksetzer nach der EZB-Sitzung hinnehmen, was aber unter den Umständen vollkommen normal ist. Wie auch zuletzt schon angedeutet, ist das Ziel die obere Trendbegrenzung in einem Bereich zwischen 10.700-10.800 Pkt.
In wie fern sich die erneuten Verhandlungen um Griechenland auswirken, kann ich zurzeit nicht beurteilen. Allerdings scheint man hier laut Schäuble guter Dinge zu sein. Schauen wir weiter und sehen was passiert. Nach den Kapriolen im letzten Jahr, sollte man vorsichtig bleiben. Für den SP500 bin ich weiterhin optimistisch. Hier noch ein Blick auf den SP500 Index (Future).
Öl Markt- und Chartanalyse
Ja, das gute Öl. Keiner weiss so genau was hier eigentlich passiert. Oder besser gesagt: viele meinen zu wissen was hier passiert. Nachrichten kommen fast täglich rein, der Ölpreis aber zeigt sich in den letzten Monaten resistent. Langsam habe ich die Befürchtung, dass alle zu fokussiert auf die Nachrichtenlage um das Angebot schauen, während unter der Decke die Nachfrage langsam anzieht, so wie wir das aktuell insgesamt im Rohstoffe-Sektor erleben.
Zwei Faktoren, die dazu beitragen. Schwächerer US-Dollar und die Stimulation der Chinesen. Diese geben nämlich wieder Vollgas nur, dass die allseits kritisierten kreditfinanzierten Investitionen nicht mehr in den Aktienmarkt, sondern in Rohstoffe erfolgen. Einige Analysten warnen daher bereits jetzt vor einem ähnlichen Kollaps wie am Aktienmarkt im August letzten Jahres.
Ob das wirklich so eintrifft, bedarf einer näheren Analyse, der ich mich zwar aktuell widme, sie aber nicht im offenen Blog-Bereich zu lesen sein wird. Ich hoffe, das ist für die Leser des Blogs verständlich. Tiefergehendes Research, vor allem das nah an der Handelspraxis liegt, ist nie kostenfrei. Hirzulande lässt sich das leider nur sehr schlecht vermarkten, denn die Nachfrage nach unabhängigen Börseninformationen ist im Vergleich zu dort eher gering, was schade ist, denn Arbeit ist es allemal und das nicht zu wenig. Auf der anderen Seite ist aber verständlich warum man ungerne für Informationen zahlt. Das liegt, wie ich bereits mehrmals schon geschrieben habe an der Tatsache, dass der Großteil der Informationen als Produkt nur beding nutzbar ist. Und in der Zeit des mittelmäßigen Content-Managements à la Quantität vor Qualität (Google (NASDAQ:GOOGL) sei Dank) wird das Ganze um so schwieriger. Aber ich will nicht jammern und es nehmen wie es nun mal ist.
Aus der markttechnischen Perspektive sieht es vielversprechend aus, allerdings sollte man mit einem stärker werdenden US-Dollar nicht viel nach oben erwarten. Grundsätzlich wäre ein Durchbruch beim WTI-Preis über die 45 US-Dollar je Barrel als positiv zu bewerten. Ich habe jedoch eher die Tendenz, dass wir ein langsames Zurückfallen wie im März erleben dürften.
Silber Markt- und Chartanalyse
Vielen wird wohl aufgefallen sein, dass der Silber-Preis aktuell luftige Höhen erreicht und einige Analysten, die sich bereits im vergangenen Monat zur möglichen Überperformance von Silber zu Gold äußerten, dürfen sich jetzt auf die Schulter klopfen. Auch das ist ein Thema, dem ich mich tiefer widme, hier aber nur kurze Erwähnung findet.
Aktuell sehe ich das mit der Überperformance differenzierter und ein Blick auf die langfristige Gold-Silver-Ratio reicht, um zu erkennen, dass eine Überperfomance von Silber zu Gold, in einem wirtschaftlichen Umfeld, das keinen echten Boom darstellt nur von kurzfristiger Natur sein kann. Zumal hier China bei der Nachfrage eine übergeordnete Rolle spielt. Dennoch, markttechnisch könnte Silber einiges zu bieten haben. Vor allem wenn der Preisbereich bei 18,60 US-Dollar je Feinunze überschritten werden sollte.
Viel Erfolg!
David Iusow
2iS
Geschrieben von:
David Iusow