ENI, Repsol, TotalEnergies im Zeichen der Energiewende

 | 04.08.2021 12:31

Fossile Brennstoffe haben den Rohstoffhändlern während der Corona-Pandemie beachtliche Gewinne eingefahren. Dazu beigetragen hat besonders das Öl-Geschäft, indem die Händler das Auf und Ab der Märkte erfolgreich nutzen konnten. Der Ölpreis hat sich seitdem erholt, jedoch prüfen Händler ihre langfristigen Strategien. Dies ist angesichts der weltweiten Bemühungen, die Abhängigkeit von diesen Brennstoffen zu reduzieren und durch nachhaltige Alternativen zu ersetzen, nötig. Rohstoffunternehmen investieren heute schon in erneuerbare Energien und positionieren sich in schnell wachsenden Märkten wie zum Beispiel dem Emissionshandel (oder «Carbon Trading»). Vontobel bietet eine Multi-Aktienanleihe mit der WKN VQ9LVS auf ENI (MI:ENI), Repsol (MC:REP), TotalEnergies (PA:TTEF).h2 Volatile Märkte im Pandemiejahr/h2

Das letzte Jahr war für die Ölhändler speziell. Zu Beginn der Corona Pandemie sank die Nachfrage nach Öl drastisch, da die Unsicherheiten über den weiteren Verlauf und die Reaktionen der verschiedenen Länder eine sichere Planung nicht möglich machten. Zusätzlich belastete ein Preisstreit zwischen den Erdölproduzenten Russland und Saudi-Arabien den Ölmarkt weiter. Mitte April 2020 wirkten sich diese Faktoren so stark auf den Ölpreis aus, dass dieser vorübergehend im Terminmarkt sogar negativ wurde. Ein Käufer musste nicht wie gewohnt im Terminmarkt für einen Öl-Kontrakt zahlen, sondern wurde für einen Kauf entschädigt. Seitdem hat sich der Ölpreis erholt, und die Werte vor der Pandemie wurden bereits wieder eingeholt. Rohstoffhändler, die die starken Schwankungen der Ölpreise ausstehen konnten, durften zuletzt hohe Gewinne einfahren.

h2 Investitionen in neue Märkte/h2

Angesichts der Bestrebungen, in der Zukunft weg von den fossilen Brennstoffen zu kommen, stellt sich die Frage, wie sich dies auf das Gebiet der Rohstoffhändler auswirken könnte, da der Öl-Handel doch ein wichtiger Bestandteil ihres Geschäfts ausmacht. Interessanterweise sehen diese Unternehmen den Wechsel zu sauberen Energieformen als Chance. Führende Rohstoffhändler investieren schon heute in erneuerbare Energien und wollen sich in schnell wachsenden Märkten wie dem Carbon (DE:SGCG) Trading (CO2-Emissionshandel) eine gute Ausgangslage sichern. Dabei möchten sie eine wichtige Rolle in den Bereichen Wind, Wasserstoff und Solar einnehmen. Das traditionell wichtige Öl-Geschäft soll dabei weiterhin Bestandteil der Strategie sein, da sie eine Angebotsverknappung in der nächsten Dekade nicht ausschließen und Öl in absehbarer Zeit trotzdem eine wichtige Energiequelle bleibt. Diese duale Strategie begründen die Unternehmen damit, dass eine Energiewende zu grüner Energie und zunehmender Elektrifizierung nicht aus dem Nichts kommen kann und die bestehenden Mittel zu diesem Wandel beitragen.

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Carbon Trading resultiert aus den Bemühungen, schädliche Treibhausgase wie Kohlendioxid (CO2) in einer monetären Einheit preisen zu können. Ein solcher Markt stellt das EU Emissionshandelssystem (EU-EHS) dar. Es wird eine Obergrenze (Cap) für die Gesamtmenge an ausgestoßenen Treibhausgasen gesetzt. Die Obergrenze wird mit der Zeit verringert, um die Gesamtemissionen zu reduzieren. Unternehmen bekommen eine bestimmte Anzahl an «Credits» (Guthaben in Form von sog. Emissionszertifikaten) und können diese selbst nutzen, verkaufen oder zusätzlich zukaufen, um ihren tatsächlichen Bedarf abzudecken. Unternehmen, die viele Treibhausgase ausstoßen, haben hiermit eine Möglichkeit, ihre Bilanz zu verbessern. Unternehmen mit einer positiven Bilanz können ihre Credits auf dem Markt verkaufen und damit zusätzliche Erträge erwirtschaften. Kann ein Unternehmen seine Emissionen nicht decken, drohen hohe Geldstrafen.

Betroffen sind energieintensive Industriezweige wie Ölraffinieren und Stahlwerke, Strom- und Wärmeerzeugung, sowie die gewerbliche Luftfahrt innerhalb des europäischen Luftraums.