Energieinseln in der Nordsee

 | 23.05.2022 16:17

Künstliche Inseln kennt man ja bereits von den Palm Islands in Dubai. Doch nun soll in der Nordsee eine ganz andere Art von künstlichen Inseln entstehen: sogenannte Energieinseln. Dänemark, Deutschland, Belgien und die Niederlande wollen künstliche Inseln errichten, um sich selbst und untereinander mit Windenergie zu versorgen und sich so aus der Abhängigkeit von russischem Gas zu befreien. Dazu soll durch Windräder gewonnene Energie auf den Inseln in Wasserstoff und Strom umgewandelt und an das Festland übertragen werden. So soll die Offshore-Windenergie der Nordsee bis zum Ende dieses Jahrzehnts auf 65 Gigawatt erhöht werden, was der Kapazität von 30 Atomreaktoren entspricht. Ein Vorteil der Energieinseln ist dabei ihre Funktion als Knotenpunkte. Denn zu den teuersten Komponenten bei der Produktion von Offshore-Windenergie zählen die Übertragungskabel, welche die Windräder mit den Zwischenstationen und schließlich mit dem Festland verbinden. Kann ein großer Offshore-Windpark an eine künstliche Insel gekoppelt werden, an der die Energie gebündelt und direkt genutzt wird, um Wasserstoff (oder anderen Brennstoff) herzustellen, können die Kosten für diese Kabel deutlich reduziert werden.