Quao AG | 03.03.2016 13:37
DOW JONES HAT EINEN W-BODEN GEBILDET
Unter Charttechnikern wird gerne mit gehobenem Zeigefinger darauf hingewiesen, dass es sich bei Bodenbildungen weniger um Ereignisse als um Prozesse handelt. Solche Aussagen tragen die Idee im Gepäck, dass Erholungen nach größeren Korrekturen immer wieder genutzt werden, um Aktien zu verkaufen. Aus diesem Grund bilden Aktienindizes meist komplexe Muster im Bereich ihrer Böden.
Betrachten wir heute den Dow Jones 30, sehen wir beispielsweise einen doppelten Boden, der wiederum Bestandteil einer W-Formation ist. Diese W-Formation wurde nun beendet, was de facto bedeutet, dass der Dow Jones seine Bodenbildung abgeschlossen hat. Ob man nun an einen frischen Bullen glauben mag oder auch nicht, ist aus kurzfristiger Sicht irrelevant. Tatsache ist, dass der Dow nun einen ordentlichen Satz nach oben machen sollte.
DAX HAT SEINEN 5-JÄHRIGEN AUFWÄRTSTREND BESTÄTIGT
So dramatisch die Entwicklung der letzten Monate im Dax auch sein mag, muss man die Kirche schlichtweg im Dorf lassen. Es ist immer wieder ratsam einen Schritt zurück zu gehen und die Entwicklung mit etwas Abstand zu betrachten. Zugegebener Maßen ist das kein einfaches Unterfangen, wenn das eigene Depot, geschändet durch den Bärenmarkt, blutrot blinkt und den Anschein erweckt, dass es sich gegen Null dezimieren möchte.
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Ist man jedoch gewillt, etwas mehr Objektivität walten zu lassen, sieht es bei Leibe nicht so schlimm aus. Der jüngste Bärenmarkt hat lediglich einen zyklischen Charakter und korrigierte eine Bewegung , die schon längst nach einer Bereinigung geschrien hat. Mit bloßem Auge lässt sich erkennen, dass der langfristige Trendkanal intakt ist und der DAX diesen lediglich erfolgreich getestet hat.
ÖL STEHT VOR EINER DRAMATISCHEN RALLY
Der Verfall des Ölpreises steht seit vielen Monaten im Fokus der Marktteilnehmer. Fundamentale Gründe gibt es hierfür eine Menge, sei es die Öffnung des Irans, die wirtschaftliche Abschwächung in China, oder die aggressive Förderpolitik der OPEC. Tatsache ist jedoch, dass sich die Positionierung der kommerziellen Händler laut jüngsten COT Report deutlich aufgehellt hat.
Darüber hinaus lässt sich aufgrund des aktuellen Chartmusters vermuten, dass Öl der Marke Brent vor einem Ausbruch der wichtigen Marke bei 36,60 USD steht. Betrachtet man den Abwärtstrend der vergangenen zwei Jahre, ist zumindest eine kurz- bis mittelfristige Erholung bis 42 USD äußerst wahrscheinlich. Gegenwärtig verläuft die obere Linie des Abwärtstrendkanals knapp über 45 USD.
GOLD PRÄSENTIERT EIN WEITERES STROHFEUER
Der Goldpreis hat in den vergangenen drei Monaten eine fulminante Rally hingelegt. Vom Tief bei 1050 Punkten schraubte sich das Krisenmetall knapp 20 % nach oben. Es mehren sich Stimmen des Optimismus und raten uns dazu, Gold zu kaufen. Dabei wird die Situation der Minenbetreiber und die Art der Preisfindung im Gold gänzlich vernachlässigt.
Tatsache ist, dass viele Goldförderunternehmen massive Bestände aufgebaut haben, da ein Verkauf im Bereich unter 1100 USD schlichtweg unprofitabel gewesen ist. Es liegt in der Natur der Sache, dass die aktuelle Preiserholung im Gold durch den Verkauf der Lagerbestände abgewürgt wird. In den letzten drei Wochen schwankte Gold zwischen 1.200 und 1.250 USD. Es ist äußerst wahrscheinlich, dass es sich um eine Topbildung handelt. Mehr zum Dilemma der Goldförderer findet man in meinem Artikel„Gold Ausblick 2016: Suizid der Minenbetreiber“.
BEWERTUNGEN IM DAX IM HISTORISCHEN TIEFBEREICH
Wenn man einen weitreichenden Blick nach unten richtet und der Börse eine Fortsetzung des Bärenmarktes bescheinigt, sollte dies mit hohen Bewertungen einhergehen. Das aktuelle KGV des DAX liegt bei 12! Dieser Wert liegt auf der historischen Skala im unteren Bereich. Der deutsche Aktienmarkt ist faktisch unterbewertet.
Eine Vielzahl der Aktien im deutschen Aktienindex DAX besitzen auf Basis der Gewinnergebnisse 2015 ein einstelliges KGV: Allianz (DE:ALVG) 9,34 – BMW 7,71 – Commerzbank 7,96 – Daimler 7 – Deutsche Lufthansa 4,56 – K+S 7,47 – RWE 5,97 und Volkswagen 7,26. Alleine die Bewertungen machen viele deutsche Standardwerte zu klassischen „value plays“.
KEINE FRISCHEN TIEFS IM DAX
Um zu beurteilen, ob es sich bei einer Erholung nur um ein Strohfeuer des Bärenmarktes handelt, betrachtet man das Verhalten der Einzelwerte im Rahmen des ersten Rücksetzers. Die Korrektur der letzten Tage verursachte in keinem Daxwert frische Tiefs! Dies ist ein klares Indiz dafür, dass es sich nur um einen Rücksetzer handelt und dass der Aufwärtstrend von längerer Dauer sein wird.
SENTIMENT DER MARKTTEILNEHMER IST ÄUSSERST BÄRISC
Obwohl sich die Aktienindizes in Europa und Amerika deutlich erholt haben, bleiben die meisten Markteilnehmer bärisch. Die Nachrichtenlage hellt sich nicht wirklich auf und es scheint eine Menge belastender Probleme zu geben. Am Ende von jedem Bärenmarkt sieht es regelmäßig düster aus und die Börse nimmt lediglich vorweg, dass sich die Dinge in den kommenden Monaten wieder etwas aufhellen dürften.
UNTERBEWERTETE VALUE AKTIEN À LA LUFTHANSA IM BÄRENMARKT
Wie bereits erwähnt, sind viele Werte im Dax sehr günstig bewertet. Der günstigste Kandidat ist die Deutsche Lufthansa. Sicherlich hat das Unternehmen gegenwärtig zu kämpfen, doch Tatsache ist, dass es sich um die Deutsche Lufthansa handelt. Die zuverlässigste Airline mit den bestausgebildeten Piloten auf unserem Globus. Ein derartiges Unternehmen dürfte niemals mit dem fünffachen seines Jahresgewinns bewertet werden.
Sogar bei konsolidierendem Gewinn wäre ein KGV von 10 angemessen. Nimmt man noch die Tatsache hinzu, dass es sich um die stärkste Marke in der Luftfahrt handelt, wäre ein weiterer Aufschlag von 50 %, also ein KGV von 15 durchaus angemessen. Das macht die Aktie der Lufthansa zum attraktivsten „value play“ am deutschen Aktienmarkt. Auf Sicht von zwei Jahren hat die Aktie der deutschen Lufthansa ein Potential von 100 bis 200 %!
LIQUIDITÄT HAT KEINE ALTERNATIVE
Und dann ist da noch dieses Zinsgeschwafel. Werden die Zinsen nun steigen oder nicht? Auf Sicht von 12 Monaten ist ein Anstieg der Zinsen in Euroland extrem unwahrscheinlich. Drängst sich doch die Frage auf, was mit all der Liquidität passieren soll, die keinerlei attraktive Verzinsung mehr erhält. Ein erheblicher Teil wird erfahrungsgemäß in den Aktienmarkt fliessen.
18.000: DAS VERRÜCKTE KURSZIELE DES DEUTSCHEN AKTIENINDEX DAX
Zieht man alle genannten Fakten ins Kalkül, stehen wir heute vor einer fulminanten Aktienhausse, die sich in den kommenden zwei bis drei Jahren vor unseren Augen ausbreiten wird. Es liegt auf der Hand, dass der DAX das Potential besitzt, sich in dieser Zeit zu verdoppeln. Das mag zunächst etwas überzogen klingen, doch wenn er das tut, bewegt er sich lediglich an den oberen Punkt seines langfristigen Aufwärtstrends.DAX 18.000 ist keine Traum, sondern ein durchaus reales Kursziel für 2018!
UM AM ENDE DREHT SICH ALLES IM KREIS
Es ist unstrittig, dass wir eine deutliche Divergenz in den Bewertungen der deutschen und der amerikanischen Aktien sehen. Eine derartige Schere habe ich in dieser Form noch nicht gesehen. Während der DAX mit einem KGV von 12 im unteren Bereich seiner historischen Spanne liegt, sehen wir im S&P500 ein KGV von 21,53. Blendet man die Übertreibung der neunziger Jahre aus, liegt der S&P500 im oberen Bereich seiner historischen Bewertungsspanne.
Wie kann es also weiter gehen, wenn der S&P500 eher teuer zu sein scheint, und der DAX scheinbar günstig bewertet ist? Zunächst ist festzustellen, dass der S&P500 historisch gesehen besser gelaufen ist, wenn er hoch bewertet war, als in Zeiten niedriger KGVs. Andererseits muss man sich schon eingestehen, dass ein Kursanstieg von 50 % und eine Expansion des KGVs in den Bereich von 30, nicht besonders gesund wären.
Das sind jedoch Probleme, die uns in zwei Jahren beschäftigen sollten. Setzt man das gesamte Puzzle dieses Rätsels zusammen, kommt man zu folgendem Fazit.
DAS FAZIT
Die Märkte setzen zu einer liquiditätsgetriebenen Rally an, die uns die kommenden zwei Jahre begleiten sollte. Diese Rally dürfte zu einer hohen Bewertung des deutschen Aktienmarktes und zu einer extremen Überbewertung der US-Aktien führen. Folglich ist damit zu rechnen, dass wir zwar bis Mitte 2018 Sonnenschein an der Börse verspüren dürften, doch anschließend könnten uns die Probleme wieder einholen und die Aktienindizes bis auf die heutigen Niveaus zurückbefördern.
Das sollte uns jedoch in den kommenden zwei Jahren nicht wirklich beschäftigen, denn alles was nun zählt ist unser frischer Bullenmarkt und das Ende in Sachen Bärenmarkt!
Mit freundlichen Grüßen
Quao AG
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