Eine sichere Anlageoption? Warum kurzlaufende Staatsanleihen jetzt interessant sind!

 | 17.03.2023 06:54

Die Schwäche des Bankensektors hat offiziell auf die internationalen Märkte übergegriffen und Befürchtungen geweckt, dass die dramatischen Zusammenbrüche der US-amerikanischen Kreditgeber Silicon Valley Bank (SVB) und Signature Bank in der vergangenen Woche nur der Anfang einer weiteren globalen Krise sein könnten.

Die Aktien der Crédit Suisse (NYSE:CS), einer der 20 größten europäischen Banken (nach Assets), stürzten im Intraday-Handel um mehr als 32 % ab und erreichten ein neues Allzeittief, nachdem berichtet wurde, dass die Schweizer Bank weiterhin Abflüsse von Einlagen zu verzeichnen hat. Die Renditen kurzlaufender US-Staatsanleihen fielen aufgrund einer erhöhten Nachfrage nach sicheren Anlagen auf den niedrigsten Stand seit Monaten. (Die Renditen und Kurse von festverzinslichen Anleihen bewegen sich in entgegengesetzter Richtung.) Die 6-Monats-Rendite wurde am Mittwoch kurzzeitig nur noch mit bis zu 4,5 % gehandelt, während die 1-jährige Rendite zum ersten Mal seit Oktober 2022 fast unter 4,0 % fiel, ehe sich beide wieder erholten.

Je länger die Anleiherallye anhält, desto länger wird möglicherweise die Furcht vor einer umfassenden Bankenkrise anhalten. Anleger, die am Schutz ihres Kapitals interessiert sind, können derzeit nichts Besseres tun als kurzfristige Treasuries zu kaufen, die weniger volatil sind als Bonds mit längeren Laufzeiten.

h3 Langfristige Verbindlichkeiten bringen massive nicht realisierte Bankverluste/h3

Langfristige Staatsanleihen sind ein wesentlicher Grund dafür, dass die Banken stark unter Druck geraten sind.

Warum? Ich überlasse es der Research-Strategin Lyn Alden. das zu erklären, denn ich glaube nicht, dass ich es besser könnte als sie:

"Den Banken flossen in den Jahren 2020 und 2021 dank der fiskalischen Impulse für die Menschen eine Menge neuer Einlagen zu, und sie nutzten diese Einlagen, um eine Menge [Staats-]Anleihen zu kaufen, die zu dieser Zeit niedrige Renditen abwarfen. Nach einem Jahr rasanter Zinserhöhungen sind die Kurse dieser festverzinslichen Wertpapiere heute niedriger als zu dem Zeitpunkt, als die Banken sie kauften."

Renditen und Kurse entwickeln sich bekanntlich in entgegengesetzte Richtungen. Das bedeutet, dass die US-Banken jetzt riesige Mengen an nicht realisierten Verlusten in ihren Büchern haben - insgesamt schätzungsweise 620 Mrd. USD. Zur Verdeutlichung: Es handelt sich um Vermögenswerte, die aufgrund der steigenden Zinssätze an Wert verloren haben, aber noch nicht verkauft wurden.