Eine Schwalbe macht keinen Sommer, mehrere ermutigen!

 | 07.05.2020 09:00

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,0798 (06:33 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0780 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 106,26. In der Folge notiert EUR-JPY bei 114,75. EUR-CHF oszilliert bei 1,0531.

Bekanntlich macht eine Schwalbe keinen Sommer. Die Zahl der "ökonomischen Schwalben" nimmt in China zu. Fraglos sind es noch keine Schwärme, aber die Tendenz darf ermutigen. Warum ist China wichtig? China stellt laut Kaufkraftparität die größte nationale Ökonomie der Welt mit gut 19% Anteil dar (USA circa 15%, EU circa 16%). In China zeichnet sich immer stärker eine konjunkturelle Erholung ab, die in Ansätzen eine Erholung andeutet, die der "V"-Form entspricht.

Nachdem bereits die offiziellen Einkaufsmanagerindices von NBS auf Wachstumskurs zurückgekehrt sind (deutlich höher als 50 Punkte), ergeben sich weitere positive Implikationen aus der Handelsbilanz bezüglich der Exporte.

Die Exporte stiegen in China per Berichtsmonat April im Jahresvergleich um 3,5% (Prognose -15,7%) nach zuvor -6,6%. Fraglos spielen Aufholeffekte eine Rolle. Aber eine Divergenz zur Prognose in Höhe von mehr als 19% ist eine Hausnummer, die nicht inhaltsleer ist. Gleichwohl zeigt das Importvolumen, dass es in China in der Wirtschaft keine Euphorie gibt. Wir interpretieren den Rückgang als Ausdruck einer noch risikoaversen Haltung bei den Importeuren. Importe verzeichneten per April einen Rückgang um 14,2% (Prognose -11,2%) nach zuvor -1,0%.

Die Meldungen von Volkswagen (DE:VOWG) ermunterten gestern. Per letzter Aprilwoche setzte Volkswagen mehr Kfz in China ab als in der entsprechenden Woche im Vorjahr. Volkswagen zeigt sich ob China zuversichtlich. Wir auch!


Ein Blick auf Corona "global" gemäß Johns-Hopkins-Universität:

Coronavirus global: Die Zahl der nachgewiesenen Infizierten legte seit gestern um 92.468 auf 3.755.379 zu. Die Zahl der Genesungen stieg um 46.104 auf 1.245.418, während die Zahl der Todesfälle um 6.543 auf 263.831 zunahm. Damit liegt die Zahl der akuten nachgewiesenen Fälle bei 2.246.130 (Vortag 2.207.309).

https://gisanddata.maps.arcgis.com/apps/opsdashboard/index.html#/bda7594740fd40299423467b48e9ecf6

In den letzten 24 Stunden legte die Zahl der Gesamtinfektionen (akkumuliert) deutlicher zu. Die Zunahme liegt bisher aber im Rahmen der Ausbildung eines Tops. Der Anstieg der Zahl der akut Infizierten oszilliert weiter in der Bandbreite von 30.000 - 40.000 pro Tag, wenn man die Daten von John-Hopkins-Universität unterlegt.

Die Entspannung in Asien setzt sich fort. China weist noch 404 akut Infizierte auf. In Südkorea sind es noch 1.135 Fälle. In Hongkong liegt die Zahl bei 104.Japan kommt aktuell auf 10.201 akut Infizierte, während Singapur in der Region einen "Hotspot" mit 18.544 Fällen darstellt.

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In Europa setzt sich die Phalanx ermutigender Entwicklungen fort. Deutschland weist jetzt 20.987 Fälle auf. In Spanien sank die Zahl auf 68.466. Italien bringt es jetzt auf 91.528 akute Infektionen und in Frankreich liegt die Zahl bei 94.331.Irland kommt voran. Es sind nur noch 3.763 akute Fälle (22.248 Gesamtinfektionen).

Die Daten aus Norwegen und den Niederlanden sind nicht ansatzweise schlüssig. In beiden Ländern will man gemäß diesen Daten nicht erkranken (NL: Gesamtfälle 41.518, Todesfälle 5.221, Genesungen 146; Norwegen; Gesamtfälle 7996, Todesfälle 216, Genesungen 32).

Die Epizentren sind weiter die USA (965.262 akute Fälle), das UK (171.275) und Russland (143.065).


Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden:

Eurozone: Aprildaten liefern wohl Tiefpunkt der Anpassung

Die finalen Werte der Markit PMIs setzten zarte positive Signale. Der Dienstleistungsindex nahm gegenüber dem vorläufigen Wert von 11,7 auf 12,0 Punkte zu (Prognose 11,7). Der Composite Index stellte sich auf 13,6 nach 13,5 Zählern im vorläufigen Wert. Die Einzelhandelsumsätze sanken im Monatsvergleich per März brachial als Folge des Lockdown um 11,2% (Prognose -10,5). Im Jahresvergleich ergab sich ein Einbruch um 9,2% (Prognose -8,0%) nach zuvor +2,5%.

Die deutsche Industrieproduktion fiel per März im Monatsvergleich um 9,2% (Prognose -7,5%) nach zuvor +0,3%.

In Portugal verharrte die Arbeitslosenquote im 1. Quartal 2020 (noch) bei 6,7%.


USA: Prekäre Arbeitsmarktdaten, aber …

Laut ADP sank die Zahl der Beschäftigten in der US-Privatwirtschaft um 20.236.000 (Prognose 20.050.000) nach zuvor -149.000 (revidiert von -27.000). Das Bild ist prekär. Die Vergleichbarkeit mit der Situation in Europa, wo es Stabilisatoren gibt (u.a. Kurzarbeitergeld), ist nicht zulässig. In einem Aufschwung nimmt die Zahl der Arbeitslosen dann in den USA auch wieder dynamisch ab. Die Divergenz der Arbeitsmarktdaten ist Ausdruck unterschiedlicher Systeme. Auch hier gilt, dass der Moment der administrierten und temporären Krise exogener Natur nicht als Zukunft diskontiert werden sollte.


China: Exportentwicklung setzt positiven Akzent

Der von Caixin ermittelte Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor stieg per April von zuvor 43,0 auf 44,4 Punkte. Die Exporte stiegen in China per April im Jahresvergleich um 3,5% (Prognose -15,7%) nach zuvor -6,6%. Importe verzeichneten per April einen Rückgang um 14,2% (Prognose -11,2%) nach zuvor -1,0%. In der Folge stellte sich der aktive Handelsbilanzsaldo auf 45,34 nach zuvor 19,93 Mrd. USD.


Brasilien: Sportliche Zinssenkung

Die Zentralbank senkte den Leitzins gestern von zuvor 3,75% auf 3,00% (Prognose 3,25%). Damit wurde das niedrigste Leitzinsniveau seit circa 23 Jahren markiert.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung im Währungspaar EUR/USD favorisiert. Ein Ausbruch aus der Bandbreite 1.0720 - 1.0980 eröffnet neue Opportunitäten.

Bleiben Sie gesund, viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH

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