Philip Hopf | 04.04.2022 16:35
Es ist ein historischer Sieg für die organisierte Arbeiterschaft! Amazon (NASDAQ:AMZN) Angestellte in einem New Yorker Warenlager in Staten Island haben dafür gestimmt, eine Gewerkschaft zu gründen. Die Amazon Labor Union (ALU) gewann die Wahlen mit einem Vorsprung von 2 654 zu 2 131 Stimmen, was nach einer Zählung des National Labor Relations Board (NLRB) etwa 55% entspricht. Die Mühe, die das Komitee um Gründer Christian Smalls in die Wahlvorbereitungen gesteckt hat, hat sich also bezahlt gemacht. Auch für Amazon, mit fast 1 Million Angestellten der zweitgrößte Arbeitgeber der USA nach Walmart (NYSE:WMT), stellt dieses Ergebnis einen Wendepunkt dar. Etwa 28 Jahre lang ist es dem Unternehmen – oft mit umstrittenen Taktiken – gelungen, Gewerkschaften aus seinem US-Betrieb zu verbannen. Doch sofern es das Wahlergebnis nicht doch noch kippen kann, muss Amazon nun mit der neuen Gewerkschaft in Vertragsverhandlungen treten. Es sind zwar noch keine Details über die möglichen Forderungen bekannt, doch eine Befragung der Angestellten ergab unter anderem folgende Prioritäten: Die Wiedereinführung monatlicher Produktivitätsboni, die das Unternehmen 2018 abgeschafft hatte, und eine Lohnerhöhung auf $30 pro Stunde (von einem aktuellen Startgehalt von $18 pro Stunde) für stundenweise Arbeit.
Die ALU hat allerdings noch einen weiten Weg vor sich. Typischerweise verbringen neue Gewerkschaften mehr als ein Jahr mit Verhandlungen mit dem Arbeitgeber, ehe eine Einigung zustande kommt. Und die Strafen für Unternehmen bei (mutwilliger) Verzögerung sind gering. Auch wird sich Amazon bewusst sein, dass ein großzügiger Deal nur noch mehr Angestellte dazu motivieren wird, sich gewerkschaftlich zu organisieren. In einem Statement des Onlinehandel-Giganten heißt es, sie seien „enttäuscht“ über die Abstimmung, denn sie glauben, „dass eine direkte Beziehung mit der Firma am besten für die Angestellten“ sei. Aktuell werde noch darüber nachgedacht, Widerspruch gegen das Wahlergebnis einzulegen.
Aber selbst wenn die ALU scheitert und nichts bei Amazon erreicht, dürfte allein der Erfolg der Abstimmung auch anderen Angestellten Mut verleihen, um eine Gewerkschaft zu gründen. Und das nicht nur bei Amazon, sondern auch bei anderen großen Unternehmen. An einem weiteren Amazon Standort in Staten Island sind jedenfalls bereits für den 25. April ebenfalls Gewerkschaftswahlen geplant.
Für mehr Analysen, Einblicke und Prognosen klicken Sie hier !
Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.