Ein defensives Depot outperformt die Märkte

 | 31.07.2018 14:21

Sehr verehrte Leserinnen und Leser,
letzte Woche verfehlte das Musterdepot meiner Stockstreet Investment Strategie nur knapp ein neues Allzeithoch. Dies soll jetzt aber kein Loblied auf meinen Börsendienst werden. Denn dieser Erfolg dürfte auch für Sie interessant sein, wenn Sie kein Leser der Stockstreet Investment Strategie sind oder werden.

Erfolg, wo er nicht sein dürfte
Natürlich werden sich meine Leser über den steilen Anstieg des Depots gefreut haben. Damit ist aber leider auch eine schlechte Nachricht verbunden, die womöglich alle Börsianer betrifft. Etwas stimmt derzeit nämlich nicht an den Märkten: So hätte unser Musterdepot nicht so gut laufen oder die jüngsten Marktbewegungen hätte es so nicht geben dürfen. Beides zusammen passt einfach nicht.

Eigentlich habe ich mich also mit meiner Markteinschätzung geirrt. Ich ging nicht davon aus, dass der NASDAQ 100 nach den diversen Fehlausbrüchen in den vergangenen Monaten einen nachhaltigen Ausbruch nach oben schaffen würde und rechnete maximal mit einer Seitwärtsbewegung. Deshalb richteten wir uns in der Stockstreet Investment Strategie seit Monaten sehr defensiv aus mit Werten aus nichtzyklischen Sektoren, „langweiligen“ Dividendenaktien und der Aufstockung einiger Anleihen-ETFs. Sogar die Hälfte unseres NASDAQ100-ETFs hatten wir vor einiger Zeit abgestoßen.

Aber der NASDAQ 100 blieb nicht nur standhaft, er ignorierte einige kritische Fehlausbrüche und stieg in der vergangenen Woche sogar bis 7.500 Punkte. Eine derartige Stärke von (risikoreicheren) Technologiewerten im NASDAQ 100 deutet normalerweise daraufhin, dass auch die (riskanteren) zyklischen Werte nachziehen werden. Somit hätte ich mit meiner defensiven Strategie also vollends scheitern müssen.

Das passt nicht zusammen
Jedoch geschah genau das Gegenteil. Dazu einmal die Erfolgsbilanz unserer Aktien seit den jüngsten Zwischentiefs Ende Juni: