Ein Bild der Negativanalysen und dem entsprechenden Medienecho

 | 28.06.2013 11:44

Der Euro eröffnet heute (07.50) bei 1,3070, nachdem im Verlauf der letzten 24 Handelsstunden Tiefstkurse im US-Handel bei 1,3001 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 98,80. In der Folge notiert EUR/JPY bei 129,15, während EUR/CHF bei 1,2337 oszilliert.

Wir freuen uns sehr, dass die Konjunkturdaten weitgehend positiv überraschend ausfallen – das passt in das große Bild unserer Prognosen. Zu den aktuellen Daten kommen wir im weiteren Verlauf des Kommentars.

Noch mehr freuen wir uns über die Einlassungen diverser Fed-Vertreter als auch der People’s Bank of China. Diese Einlassungen decken sich nahezu perfekt mit unseren adhoc Analysen als diese Erkenntnisse marktrelevant wurden.

Nachdenklich stimmen mich diejenigen Analysen, die für massive Verwerfungen gestellt wurden. Dieser Mix der (mehr als angreifbaren) Analysen-Bewertung zyklischer Aktiva, der prominent medial in den Vordergrund gerückt ist, gekoppelt mit dem markanten Medienecho, sind Konstellationen, die dazu geführt haben, dass es zu massiven Eigentümerwechseln bei zyklischen Aktiva (Aktien, Rohstoffe) in den letzten Tagen gekommen ist. Die „kleine Frau“ und der „kleine Mann“ (beispielsweise über gezogene Stopps bei Aktienfonds wegen mangelnder Risikotragfähigkeit) sind hier die Verlierer. Fragen Sie sich als Leser bitte, wer der Gewinner dieser Aktionen ist.

Auch das mediale Handling der Eurodefizitkrise mit der bis vor kurzem latenten Ausblendung der Reformerfolge passt sich in dieses Bild der Negativanalysen und dem entsprechenden Medienecho ein. Medien tragen viel Verantwortung. Vor diesem Hintergrund bedanke ich mich herzlich bei n-tv, bei der Deutschen Welle, bei dem Deutschen Anlegerfernsehen, bei dem ARD Team an der Frankfurter Börse und auch N24 als auch dem Weserkurier. Gerade bei den Printmedien fallen mir weitere Danksagungen sehr schwer…

Die Eurozone kommt in Bewegung. Der EU-Haushalt per 2020 ist unter Dach und Fach. Frau Dr. Merkel kann sich zukünftig mehr Solidarität in der Eurozone vorstellen. Die EZB bereitet sich professionell auf Herrn Voßkuhle vor. Unfallgefahren für die Eurozone sind damit weiter verringert.

Entsprechend ist die Voraussetzung verbessert, dass die aufgebaute Untersättigung in der globalen Zyklik abgebaut werden kann. Die aktuellen Konjunkturdaten implizieren genau das. Diese Entwicklung wird auch die Schwellenländer ergreifen. Im jetzigen Umfeld sind die maßgeblichen Katalysatoren die US-Wirtschaft, die japanische Wirtschaft und auch Teile Kontinentaleuropas. Die Schwellenländer, ob Werkbank der Welt China oder Rohstoffländer wie Brasilien, werden leicht verzögert den Reigen schließen. Voraussetzung ist und bleibt, dass es zu keine erheblichen politischen Unfällen kommt. Hilfreich wäre fraglos auch, wenn Herr Hollande vor dem Hintergrund einer globalen Konjunkturbeschleunigung seine Reformhausaufgaben sportlich anginge. In einer positiven globalen Konjunkturlage wäre das weniger schmerzvoll als in einem globalen Abschwung.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Wenden wir uns den aktuell veröffentlichten Konjunkturdaten zu. Bezüglich Japan verweisen wir auf die Rubrik „Letzte Nachrichten“. Der deutsche Arbeitsmarktbericht setzte per Juni positive Akzente. Die Arbeitslosenzahl in der saisonal bereinigten Fassung sank um -12.000 (Prognose +8.000). der Vormonatswert wurde von +21.000 auf +17.000 revidiert, so dass das Zweimonatergebnis um 24.000 Jobs besser ausfiel als erwartet wurde. Die saisonal bereinigte Quote stellte sich auf 6,8% nach zuvor 6,8% (revidiert von 6,9%).

Der beigefügte Chart zeigt die Entwicklung der Arbeitslosenzahl und belegt die im Vergleich zu anderen Ländern entspannte Lage. Das gilt um so mehr, als dass die Anzahl der Beschäftigten in Deutschland nicht nur im Monatsvergleich, sondern auch im Jahresvergleich zugelegt hat (siehe Forex Report vom 27.6. Rubrik „Letzte Nachrichten“).