Folker Hellmeyer | 28.02.2023 11:25
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,0588 (05:40 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0534 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 136,28. In der Folge notiert EUR-JPY bei 144,27. EUR-CHF oszilliert bei 0,9916.
Finanzmärkte: Dünneres Eis hält
Zum Wochenanfang wurden die Bewegungen des Wochenschlusses zu großen Teilen konterkariert. So legten die Aktienmärkte in Europa und den USA zu. Einmal mehr konnte der europäische Markt stärker als der US-Markt an Boden gewinnen. Asien eröffnet heute eher seitwärts. Am Rentenmarkt ergab sich für 10 jährige Bundesanleihen eine Zinsversteifung gegenüber gestern von 2,53% auf 2,58%, während US-Staatstitel mit 10 jähriger Laufzeit es aktuell auf 3,94% bringen (Vortag 3,94%). Der USD verlor gegenüber dem EUR leicht an Boden und konnte das Niveau der Höchstkurse bei 1,0534 nicht halten. Gold gewann gegenüber dem USD unwesentlich an Boden, Silber verlor leicht.
Kommentar: Das Eis für positive Entwicklungen der Risikoaktiva (Technik, Zins, Geopolitik) ist dünner, es hat aber bisher gehalten.
EZB-Chefvolkswirt Lane: Straffungskurs beginnt zu wirken
Laut Lane nimmt der Inflationsdruck in der Eurozone langsam ab. Die Zinsanhebungen der EZB entfalteten sukzessive ihre Wirkung. Für Energie, Lebensmittel und Waren gebe es vorausschauende Indikatoren, die anzeigten, dass der Inflationsdruck in diesen Sektoren deutlich zurückgehen dürfte. Man habe die Bestätigung erhalten, dass die EZB-Geldpolitik wirke.
Lane zufolge steige die preisdämpfende Wirkung des Straffungskurses mit der Zeit. Jeden Monat, jedes Quartal würden immer mehr Menschen mit dem neuen Zinsumfeld konfrontiert und so nehme die Wirkung der Geldpolitik zu.
Es gebe drei Kriterien, die erfüllt sein müssten, damit die EZB ihren Zinserhöhungskurs beendet:
Kommentar: Ich stimme Lane zu, dass es positive Ansätze gibt. Dazu verweise ich auf Geldmenge und Kreditvergabe (siehe Datenpotpourri). Danke für die Transparenz bei den drei Punkten.
Deutschland: Arbeitsagenturen erwarten positive Entwicklung am Arbeitsmarkt
Die örtlichen Ableger der Bundesagentur für Arbeit (BA) erwarten trotz des wirtschaftlichen Gegenwinds eine positive Entwicklung am Arbeitsmarkt. In der Umfrage des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) äußerten sich die befragten Arbeitsagenturen optimistisch.
Fazit: Die Arbeitsmarktaussichten in Deutschland hellten sich auf. Das aus der Umfrage errechnete Arbeitsmarktbarometer verzeichnete den vierten Anstieg in Folge auf derzeit 103,3 Punkte. Die Arbeitsagenturen rechnen in den kommenden Monaten mit einem starken Wachstum der Beschäftigung und einem Rückgang der Arbeitslosigkeit.
Der Dallas Fed Manufacturing Index fiel per Berichtsmonat Februar von zuvor -8,4 auf -13,50 Punkte.
Japan: Divergente Signale
Die Einzelhandelsumsätze nahmen im Jahresvergleich per Januar um 6,3% (Prognose 4,0%) nach zuvor 3,8% zu. Es war der höchste Anstieg seit Mai 2021. Die Industrieproduktion sank per Januar im Monatsvergleich um 4,6% (Prognose -2,6%, Vormonat +0,3%) und im Jahresvergleich um 3,1% nach zuvor -0,8%. Neubaubeginne verzeichneten per Januar im Jahresvergleich einen Anstieg um 6,6% (Prognose 1,0%) nach zuvor -1,7%.
RUB: Devisenreserven geringer
Die Devisenreserven sanken in der Berichtswoche per 17. Februar von 589,0 auf 582,1 Mrd. USD.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem EUR favorisiert. Ein Überwinden der bisherigen Höchstkurse bei 1,1000 - 1.1020 negiert das Szenario.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
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