Dow Jones short und Nasdaq 100 long

 | 12.11.2022 21:16

Am Aktienmarkt gilt es aktuell zu differenzieren. Denn einige Kursexplosionen, die es vorgestern nach den US-Inflationsdaten gegeben hat sind völlig überzogen. Und zwar aus folgendem Grund:h2 Eine Zinsanhebung mehr oder weniger macht kaum Unterschied/h2

Es wurde gefeiert, dass auf der nächsten Sitzung der US-Notenbank im Dezember nun sehr wahrscheinlich „nur“ ein Zinsschritt von 0,5 Prozentpunkten beschlossen wird, nachdem der Leitzins zuvor vier Mal in Folge um 0,75 Prozentpunkte angehoben wurde. Das mag auch durchaus eine positive Perspektive sein, allerdings wurde ein solcher etwas kleinerer, aber immer noch als groß geltender Zinsschritt zuvor bereits mehrheitlich erwartet. Waren es vor den Inflationsdaten bereits etwa 50 %, so sind es aktuell rund 80 %. Doch das ändert zunächst nichts am Zinspfad der US-Notenbank, der einen 50er Schritt im Dezember sowie eine weitere Leitzinsanhebung um 0,25 Prozentpunkte im Februar längst vorsah.

Es ist höchstens möglich, dass noch eine weitere Leitzinsanhebung um 25 Basispunkte, die sich aus den jüngsten Informationen von Seiten der Fed ergab, nun vom Tisch ist. Aber das macht eigentlich kaum einen Unterschied.

h2 Übertriebene Marktreaktionen/h2

Dennoch gab es vorgestern laut Medienberichten den größten Rückgang bei den Renditen der 2- und 3-jährigen US-Staatsanleihen seit 2008, also seit 14 Jahren. Das half dem Aktienmarkt. Der S&P 500 legte vorgestern die größte Rally seit April 2020 und der Nasdaq seit März 2020 aufs Börsenparkett. Zur Erinnerung: Damals erholten sich die Aktienindizes vom Corona-Crash. Zudem gab es beim S&P 500 seit 1950 nur 14 Tage, an denen der Index prozentual noch stärker zulegen konnte als vorgestern. Beim Nasdaq 100 war es außerdem der drittgrößte prozentuale Anstieg seit 2008.

h2 Dow Jones wischt alle Ängste und Sorgen beiseite/h2

Auch der Dow Jones schoss im rekordverdächtigen Tempo weiter aufwärts, obwohl er damit nun fast 18 % (!) binnen nur 20 Handelstagen (!) hinzugewonnen hat (siehe folgender Chart). Und nachdem er im laufenden Jahr ausgehend von seinem Rekordhoch des Jahresanfangs von 36.934,84 Zählern bis zum Bärenmarkt-Tief bei 28.660 Punkten 22,44 % verloren hatte, waren es vorgestern schon nur noch 8,73 %. Exakt 61,80 % der Verluste hat der Index inzwischen bereits aufgeholt (siehe blaue Linien und roter Pfeil).