Malte Kaub | 05.10.2018 08:17
Seit Ende Juni gab es beim Dow Jones keine echte Korrektur mehr und so stieg der Index in den vergangenen Tagen fast täglich auf neue Rekordhochs. Kurzfristig scheint die Luft jedoch raus. Grund dafür ist der rasche US-Renditeanstieg. Zudem ist im Chartbild ein klassischer Evening Star erkennbar. Das erhöht die Risiken auf der Unterseite - zumindest kurzfristig.
Am Donnerstag schossen die Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen auf den höchsten Stand seit Juni 2011. Auslöser dafür waren Aussagen von Fed-Chef Powell, wonach die Fed den neutrale Zins noch "längst" nicht erreicht habe. Die Anleger fürchten jetzt eine aggressivere Gangart bei Zinserhöhungen, was Aktien unattraktiv machen könnte. Das erklärt, warum der US-Aktienmarkt am Donnerstag so stark korrigiert hat.
Historisch betrachtet wechseln Anleger vom Aktien- in den Rentenmarkt, wenn die Zinsen etwas weniger als 5 Prozent betragen. Zu beobachten war das bereits im Jahr 2001, aber auch 1994 und 1990 war das der Fall, schreibt Robert Zach von Investing.com. "Bis zur Marke von 5 Prozent haben die zehnjährigen Zinspapiere zwar noch etwas Spielraum, aber die Rotation raus aus Aktien, rein in Rentenpapiere könnte durch die steigenden Zinserhöhungserwartungen allmählich an Fahrt aufnehmen".
Durch die charttechnische Brille betrachtet sticht im Tageschart der drohende Evening Star heraus. Ein nachhaltiges Unterschreiten der Unterstützung bei 26.641 Punkten würde das klassische Umkehrmuster aktivieren. Erstes Anlaufziel auf der Unterseite wäre dann das Tief vom 26. September bei 26.349 Punkten.
Die Lage entschärfen würde dagegen nur ein Sprung über das Rekordhoch bei 26.951 Punkten.
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