Dollarbullen: Zuversicht erschüttert von Umbildung im Weißen Haus

 | 14.03.2018 10:04

Von Kathy Lien, Geschäftsführerin Devisenstrategie bei BK Asset Management. Der Artikel erschien im englischen Original unter dem Titel 'Dollar Bulls: Confidence Shaken By White House Turnover' am 13. März. 2018 auf Investing.com.

Die Zuversicht vieler am Markt, von Aktienanlegern zu Dollarbullen hat nach den letzten Abgängen aus dem Weißen Haus Risse bekommen. Am Dienstag feuerte US-Präsident Trump seinen Außenminister Rex Tillerson und seinen langjährigen Assistenten John McEntee. In den vergangenen 2 Wochen gab es insgesamt 5 hochrangige Abgänge (Gary Cohn, Hope Hicks, Josh Raffel). Wie Cohn, wurde Tillerson vor die Tür gesetzt, weil er mit Trump über dessen jüngste Entscheidungen in Konflikt geriet. Bei Cohn waren es die Zölle, bei Tillerson ist es der Ansatz des Präsidenten im Hinblick auf Nordkorea und das Nuklearabkommen mit dem Iran. CIA Chef Mike Pompeo, der Trumps Bedenken bezüglich der Einhaltung des Deals durch den Iran teilt, wird Tillerson ersetzen, was den Weg für einen möglichen Rückzug vom Abkommen freimacht. Anders als Pompeo, setzte Tillerson auf einen bedächtigeren Ansatz, der die USA im Nukleardeal gehalten hätte.

Ob sich dadurch die Lage bessert oder verschlechtert wollen wir hier nicht entscheiden, es ist aber unwiderlegbar so, dass das Personalkarussell das Vertrauen von ausländischen Politikern und Investoren erschüttert hat. Wir erwarten, dass der Dollar weiter gegenüber den anderen Leitwährungen sinken wird, besonders nachdem der jüngste Inflationsreport gezeigt hat, dass die Verbraucherpreise im Februar langsamer gestiegen sind. Nach der schwächeren Verbraucherpreisinflation und dem langsameren Lohnwachstum sinken die Erwartungen für die am Mittwoch erscheinenden Einzelhandelsumsätze. Sollten die Verbraucherausgaben hinter den Erwartungen zurückbleiben, dann könnte der USD/JPY die Marke von 106 durchbrechen.

Unterdessen wurde der EUR/USD Kurs über 1,2400 gehandelt, auf dem Rücken einer generellen Schwäche des US-Dollars. Im frühen Handel in New York erhielt die Gemeinschaftswährung etwas Unterstützung von Bemerkungen des EZB-Mitglieds Lane, dass das derzeitige Kursniveau des Euros kein Grund zur Sorge sei. Auch wenn diese Ansicht nicht neu ist, ist sie wichtig, als der Wechselkurs die 1,25 im Blick hat. Ausgehend von der Kursentwicklung allein, scheinen die Investoren sich keine Sorgen zu machen, dass Kommentare vom Präsidenten der Europäischen Zentralbank Draghi die Währung nach unten drücken könnten. Allerdings, geht man von der letzten Pressekonferenz aus, dann wird er auch nichts positives zu sagen haben. Damit ist die Frage, was überwiegt, Spekulationen gegen den Dollar oder die Vorsicht der EZB. Während wir damit rechnen, dass der EUR/USD Kurs von Draghis Ausführungen einen Dämpfer bekommt, könnten Schnäppchenjäger vor den Einzelhandelsdaten in den Markt kommen. Das einzige Risiko ist, dass Trump für Cohns Position Larry Kudlow ernennt, was am Markt für Erleichterung sorgen und den US-Dollar stützen dürfte. Dazu gibt es noch Daten zur Industrieproduktion aus der Eurozone, aber die dürften gegenüber den US-Daten kaum eine Rolle spielen.

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Das Pfund bewegte sich ebenfalls nach oben, da es im Frühjahrsbudget der britischen Regierung keine besonders schädlichen Punkte gab. Dem Schatzkanzler Hammond zufolge, wird die britische Wirtschaft in diesem Jahr schneller wachsen, die folgenden werden aber langsamer. Die Neuverschuldung der öffentlichen Hand dürfte geringer ausfallen, aber sie glauben, dass “kaum Grund gibt, unsere Einschätzung für das mittelfristige Wachstumspotential abzuändern". Einige Analysten hatten auf höhere Steuereinnahmen gehofft, die die öffentlichen Finanzen verbessern könnten, aber die Haushaltsexperten vom OBR glauben, dass diese zyklischer Natur und nicht dauerhaft seien. Unbeachtet dessen schoss das Pfund nach Tillersons Abgang nach oben und ließ den GBP/USD Kurs aus seiner 6-Tage-Range ausbrechen. Der Wechselkurs liegt nun auf seinem höchsten Niveau seit März und steht vor einer Bewegung auf 1,40.

Zur gleichen Zeit im Kontrast zu Euro und Pfund brach der kanadische Dollar am Dienstag tief ein, was ihn zur schlechtesten Währung des Tages machte. Diese Schwäche brachte den USD/CAD Kurs zurück über 1,2900 und in Schlagdistanz zu 1,30, als Bemerkungen des kanadischen Notenbankchefs Poloz den Wechselkurs steigen ließen. Auch wenn er sich zuversichtlich zur Konjunktur äußerte, sagte er, es gäbe noch Platz für Expansion, womit diese ohne entsprechenden Inflationsdruck kommen könnte. Damit besteht keine Eile die Zinssätze anzuheben. Poloz “weiß nicht, wann der die Zinsen das nächste Mal anheben wird” und das war klar genug, um den USD/CAD stark nach oben zu schieben. Die Ölpreise fielen am Dienstag um 1% auf einen höhere Schieferölförderung. Der australische Dollar drehte ebenfalls ins Minus, da die Risikoaversion zunahm. Das Geschäftsumfeld hatte sich im Februar verbessert, aber das Geschäftsklime hat sich verschlechtert. Das australische Verbrauchervertrauen, chinesische Einzelhandelsumsätze und Industrieproduktion werden am Dienstagabend kommen. Schwächere Werte werden für alle Indikatoren erwartet. Der neuseeländische Dollar auf der anderen Seite wird immer stärker, bevor am Dienstag Zahlen zur Zahlungsbilanz und am Mittwoch der Q4 BIP Report hereinkommen werden.

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