Dollar und Rohöl stürzt ab – Inflation, Zinsen und Gold steigen - die Gründe

 | 22.02.2018 11:03

Kolumne von Markus Blaschzok am 22. Februar 2018

Der US Dollar erlitt vergangene Handelswoche einen erneuten plötzlichen Schwächeanfall. Rund drei US-Cent zum Euro hatte dieser verloren, wobei der USDX mit 88,15 Punkten den tiefsten Stand seit Ende 2014 erreichte. Durch den schwachen Dollar stieg der Euro im Verhältnis zu diesem mit 1,255$ auf den höchsten Stand seit Dezember 2014. Der Euro testete damit das dritte Mal exakt seinem langfristigen Abwärtstrend und die Masse des Marktes liebäugelte bereits mit einem Ausbruch darüber, was die historisch einmalig bullische Spekulation am Terminmarkt für den Euro zweifellos belegt. Trader haben hier in den letzten beiden Handelstagen kurzfristig Gewinne an diesem Abwärtstrend mitgenommen und sind kurzfristig in einen Käuferstreik getreten, sodass der Euro mittlerweile wieder auf 1,23$ fiel.

Angesichts der historisch niedrigen Zinsen in Euroland, der unverminderten Geldschwemme seitens der EZB im Volumen von 30 Mrd. Euro monatlich, hausgemachter struktureller Probleme, sowie einer Konjunktur, die auf Sand gebaut ist, scheint die Schwäche des Goldpreises in Euro durch die vermeintliche Eurostärke, unbegründet zu sein. Immerhin schoss der Goldpreis aufgrund des schwachen US Dollars auf 1.360$ und erreichte damit ebenso einen langfristigen Abwärtstrend. Steigt der Euro jetzt über den Widerstand bei 1,255$ und der Dollar fällt weiterhin, so bedeutet dies, dass der Goldpreis in US Dollar den langfristigen Abwärtstrend überwinden würde, was sofort Spekulanten anziehen und den Goldpreis in allen Währungen befeuern sollte.