Dollar korrigiert – Gold steigt – düstere Aussichten für den Euro

 | 31.05.2022 11:07

Am Mittwochabend wurde das Protokoll der letzten US-Notenbanksitzung veröffentlicht, was die schlimmsten Befürchtungen der Marktteilnehmer zerstreute und den Grundstein einer Erleichterungsrallye am Aktienmarkt legte. Dem S&P 500, Dow Jones sowie dem DAX gelang es daraufhin am Donnerstag ihre Abwärtstrends zu überwinden und kurzfristige technische Kaufsignale zu liefern, was der Anfang einer mehrwöchigen technischen Gegenbewegung sein könnte.

Das Protokoll der letzten FED-Sitzung war unspektakulär, doch wurde die Inflationsprognose geändert. Man erwartet nun, dass die Teuerung nach dem PCE-Index im Jahr 2022 mit 4,3 % höher ausfallen wird, als bisher erwartet. Für das Folgejahr erwartet man nun hingegen einen deutlicheren Rückgang der Preissteigerungsrate auf 2,5 % in 2023 und auf 2,1 % in 2024. Die Ungleichgewichte zwischen Angebot und Nachfrage in der Wirtschaft sollen sich durch die Verlangsamung der Gesamtnachfrage und die erwartete Lockerung der Angebotsbeschränkungen wieder verringern.

Könnte es daher sein, dass nach drei weiteren Zinsschritten um jeweils 50 Basispunkte bereits das Ende des Zinsanhebungszyklus im September gekommen ist? Da die Märkte diese drei kommenden Zinsschritte bereits eingepreist haben, fokussiert man sich nun bereits auf einen Rückgang der Teuerungsrate und eine Stabilisierung der Zinsen im Bereich von 2,5 %, was jetzt bereits eine Erholung am Aktienmarkt befeuert.

Angesichts der aktuell hohen Teuerung in den USA von 8,3 % ist ein Leitzins bei einem Prozent oder 2,5 % im vierten Quartal keine restriktive Geldpolitik, sondern eine ultralockere Geldpolitik. In einer freien Marktwirtschaft sollten und würden die Zinsen mindestens 4 Prozentpunkte über der Inflationsrate liegen, doch niemals darunter. Aufgrund der zentralistisch planwirtschaftlichen Geldmengensteuerung durch die staatlichen Notenbanken wurden die Zinsen in den letzten 40 Jahren künstlich gedrückt. Gigantische Fehlallokationen und die Umverteilung von Kapital auf den Staat und begünstigte Unternehmen führten zu einem Nettowohlfahrtsverlust, der nicht groß genug beziffert werden. Ohne die destruktiven und wohlstands-, sowie fortschrittsfeindlichen Eingriffe der Notenbanken in den Markt wäre die Welt heute viel wohlhabender, technologisch weiter fortgeschritten und besser.