Investing.com | 11.05.2022 14:44
Das Wichtigste in Kürze
Walt Disney (NYSE:DIS) wird heute seine neuesten Quartalsergebnisse präsentieren. Dabei gefährden die explodierende Inflation, die starke Konkurrenz im Video-Streaming-Geschäft und die höheren Lohnkosten die Chancen des globalen Unterhaltungsriesen auf eine solide Erholung nach der Pandemie. Disney-Aktien gingen am Montag auf 156,98 Dollar aus dem Handel.
Wie andere Medienunternehmen hat auch Disney einen Großteil seines künftigen Wachstums auf das Streaming konzentriert und setzt darauf, dass die Verbraucher zunehmend das traditionelle Kabelfernsehen zugunsten von Filmen und Fernsehsendungen im Internet aufgeben werden.
Disneys Performance in diesem Segment war seit dem Launch der eigenen Streaming-App im November 2019 äußerst beachtlich. Die Gesamtabonnentenzahl des Unternehmens näherte sich Ende letzten Jahres der 130-Millionen-Marke und schloss damit die Marktanteilslücke zu Netflix (NASDAQ:NFLX), das im letzten Monat 222 Millionen Abonnenten meldete.
Das Szenario nach der Pandemie hat jedoch ein schwierigeres Umfeld für diesen Sektor geschaffen. Die jüngst von Netflix gemeldeten schlechten Geschäftszahlen sprechen dafür, dass das House of Mouse wahrscheinlich Schwierigkeiten haben wird, neue Abonnenten für seine Disney+-Dienste zu gewinnen, weil das Streaming-Geschäft derzeit eine große Korrektur durchläuft.
Als Lichtblick für den in Kalifornien ansässigen Entertainment-Giganten gelten seine traditionellen Geschäftsbereiche wie Vergnügungsparks, Kreuzfahrten und Kinos, die trotz wachsender makroökonomischer Risiken bei steigender Reise- und Freizeitnachfrage weiterhin florieren dürften.
Die Geschäftseinheit erwirtschaftete im ersten Quartal des Geschäftsjahres einen Umsatz von 7,2 Mrd. USD, doppelt so viel wie im Vorjahresquartal (3,6 Mrd. USD). Der operative Gewinn des Segments kletterte auf 2,5 Mrd. USD, nach einem Fehlbetrag von 100 Mio. USD im Vorjahresquartal.
h2 Diversifizierte Einnahmequellen/h2Die Entwicklung der Disney-Aktie in diesem Jahr ist ein Beleg dafür, dass das Unternehmen dank seiner diversifizierten Umsatzquellen im gegenwärtigen Marktumfeld besser performt als seine Konkurrenten.
Die Aktie hat im Jahr 2022 mehr als 30 % an Wert eingebüßt, also etwa die Hälfte der Verluste von Netflix. Beide Unternehmen wiesen Ende Dezember mit etwa 275 Mrd. USD noch einen ähnlichen Börsenwert auf.
Anlässlich einer Investorenkonferenz im Februar sagte die Disney-Finanzchefin Christine McCarthy, dass neue Technologien wie Mobiltelefone zum Einchecken in Hotels und zur Essensbestellung die Kosten gesenkt haben und fügte hinzu, dass die Rückkehr von Live-Events und internationalen Besuchern die Besucherzahlen in naher Zukunft steigern dürfte.
Disneys Widerstandsfähigkeit in einer der schwierigsten Zeiten für die Unterhaltungsindustrie hat viele Wall-Street-Analysten ermutigt, die Aussichten des Unternehmens auch weiterhin positiv zu beurteilen. Die Konsensschätzung der Analysten in einer Investing.com-Umfrage mit 31 Prognosen impliziert ein Ertragspotenzial von 72,5 % für die Aktie.
Quelle: Investing.com
In einer aktuellen Anlegernotiz bekräftigte Morgan Stanley seine Einstufung "Overweight" und argumentierte, das Park-Geschäft würde die Ertragsaussichten des Unternehmens verbessern. Der Kommentar wies auf Folgendes hin:
"Wir heben unsere Schätzungen für das Park-Geschäft an und glauben, dass Disney mit Hilfe technologischer und betrieblicher Tools ein strukturell höheres Wachstum und steigende Margen in den kommenden Jahren realisieren kann. Der Streaming-Bereich bleibt eine spannende Geschichte, der Erfolg ist jedoch noch nicht eingepreist."
Wells Fargo (NYSE:WFC) sieht in Disneys Park-Geschäft ebenfalls mehr Potenzial. In der Mitteilung heißt es:
"Schaut man sich das Geschäft und die operative Performance vergleichbarer Unternehmen an, so sehen wir sowohl bei den Umsätzen als auch bei den Margen Spielraum für Verbesserungen im Vergleich zu unserem aktuellen Modell bzw. Konsens."
Fazit für Disney
Für viele Wall-Street-Analysten bleibt Disney aufgrund der stark gestiegenen Nachfrage nach seinen Freizeitparks und anderen Unterhaltungsangeboten, die während der Pandemie gelitten haben, eine Top-Aktie.
Dank dieser Stärke ist das Unternehmen in einer privilegierten Position, um mit wirtschaftlichen Schocks wie Zinserhöhungen und einer Rezession fertig zu werden.
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