Diese Dax-Konzerne senken ihre Jahresprognosen

 | 14.08.2023 16:05

Das britische Wirtschaftsprüfungsunternehmen Ernst & Young hat jüngst eine Auswertung hinsichtlich der Performance der Unternehmen aus dem deutschen Leitindex veröffentlicht. Hieraus geht hervor, dass – wenngleich einige DAX40-Konzerne im zweiten Quartal teils Rekordumsätze und -gewinne verzeichnen konnten – das Gesamtwachstum an Geschwindigkeit eingebüßt hat und derzeit unterhalb der Inflationsrate liegt; sprich: das Wachstum wird von der Inflation quasi aufgefressen. Die hiesige Teuerung betrug zuletzt über sechs Prozent. Summiert man die Umsätze der 40 Dax-Konzerne, betrugen diese im zweiten Quartal 446.2€ Milliarden, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht dies einem Wachstum von rund 1.1 Prozent. Auch beim operativen Ergebnis steigerten sich Deutschlands Börsenschwergewichte in der Summe um 2.7 Prozent; hier standen unterm Strich insgesamt 40.5€ Milliarden. Dabei muss man jedoch hinzufügen, dass diese Performancesteigerung bei weitem nicht alle 40 Dax-Mitglieder betrifft. So konnten zwar 22 Konzerne ihr operatives Ergebnis teils deutlich verbessern, 18 Unternehmen standen hingegen im Vorjahreszeitraum besser da. Und zur zweiten Gruppe zählen unter anderem der Chemikaliendistributor Brenntag (ETR:BNRGn), das DAX40-Sorgenkind Siemens Energy (ETR:ENR1n) sowie der Automobilzulieferer Continental (ETR:CONG).h2 Brenntag: Fast ein Viertel weniger Gewinn/h2

Der Essener Chemiehändler Brenntag setzte im zweiten Quartal insgesamt rund 4.26€ Milliarden um und verzeichnete somit ein Minus in Höhe von knapp 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. An die Aktionäre wurden 186.9€ Millionen ausgeschüttet, 2022 summierten sich die Dividenden noch auf 287.5€ Millionen. Das operative Ergebnis sackte um fast 25 Prozent auf etwa 420€ Millionen ab. Begründet wird dieser Rückgang seitens des Managements um CEO Christian Kohlpaintner primär mit den anhaltend starken geopolitischen Spannungen sowie der weiterhin hohen Inflation. Die schwachen Zahlen des abgelaufenen Quartals führten nun auch dazu, dass das Unternehmen seine Jahresprognose nach unten hin anpassen musste. Hier sollen nun anstatt der ursprünglich erwarteten 1.8€ Milliarden unterm Strich 1.6€ bis 1.7€ Milliarden stehen. Dennoch ist Brenntag-Chef Kohlpaintner „zuversichtlich, dass die Absatzmengen in der zweiten Jahreshälfte 2023 höher sein werden“ als in den ersten sechs Monaten.

h2 Trotz Umsatz- und Gewinnsteigerung: Conti senkt Umsatzerwartung für 2023/h2

Der Hannoveraner Konzern Continental hat derweil seine Umsatzprognose für das Jahr 2023 gesenkt. Statt bislang 42 bis 45€ Milliarden erwartet das Management nun, dass der Umsatz in einer Spanne zwischen 41.5 und 44.5€ Milliarden rangiert. CEO Nikolai Setzer führte aus, dass dafür die rückläufige Nachfrage im Bereich der Ersatzreifen in Europa und Nordamerika ursächlich sei, erwirtschaftete die Automobilzulieferersparte doch hier durchaus überraschend ein Minus: „Das Ergebnis von Automotive ist hinter den Erwartungen zurückgeblieben, hier müssen wir im zweiten Halbjahr deutlich aufholen“.

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