Investing.com | 22.09.2022 06:40
Die US-Notenbank Fed hat ihren Leitzins am Vorabend um weitere 75 Basispunkte angehoben. Er befindet sich jetzt in einer Spanne von 3,00 bis 3,50 Prozent. So hoch lag der Zins in den USA seit 2008 nicht mehr. Weitere aggressive Zinserhöhungen in diesem Jahr sollen auf den "Dots" der Notenbanker folgen. Die Terminal Rate, also den Zinsgipfel, sehen sie nächstes Jahr bei 4,6 % erreicht.
Die Federal Reserve wird außerdem ihre massive Bilanz von 8,8 Bio. USD weiter abbauen und damit ihre Geldpolitik in einem Marktumfeld weiter straffen, das heute wesentlich volatiler ist als bei ihrer letzten Reduzierung des Anleiheportfolios.
Trotz des nicht gerade idealen Marktumfelds für Aktien gehe ich davon aus, dass die folgenden drei Titel in den kommenden Wochen und Monaten eine Outperformance erzielen können.
h2 Bank of America/h2Trotz des schwierigen makroökonomischen Umfelds ist die Bank of America (NYSE:BAC) gut positioniert, um sowohl von der aggressiven Zinserhöhung der US-Notenbank als auch vom starken Anstieg der Treasury-Renditen zu profitieren. Darlehensgeber verdienen in der Regel mehr an ihren Kreditprodukten, d. h. sie erhöhen ihre Nettozinsmarge, wenn die Zinssätze steigen.
Der Finanzdienstleister mit Sitz in Charlotte gab in seinem Bericht für das 2. Quartal im Juli an, dass es für das 3. Quartal eine Verbesserung des Nettozinsertrags um 900 Mio. bis 1 Mrd. USD erwartet. Das Management glaubt sogar, dass das Finanzinstitut im 4. Quartal noch schneller wachsen könnte.
Darüber hinaus steigern die kontinuierlichen Bemühungen des Bankenriesen, durch Aktienrückkäufe und Dividendenzahlungen Kapital an seine Aktionäre zurückzugeben, die Attraktivität der Aktie.
So überrascht es auch nicht, dass die Bank of America nach wie vor zu den Favoriten an der Wall Street gehört: 26 von 27 von befragten Analysten bewerten die Aktie positiv.
Der durchschnittliche faire Wert laut impliziert ein Renditepotenzial von rund 28 % gegenüber der aktuellen Notierung.
Die BofA ist nach JPMorgan Chase (NYSE:JPM) die zweitgrößte Bank in den Vereinigten Staaten.
JPM hatte für das zweite Quartal gemischte Ergebnisse vorgelegt und wird voraussichtlich am Montag, 17. Oktober (vorbörslich) die Zahlen für das 3. Quartal vorlegen.
Die Konsensschätzungen gehen von einem Gewinn pro Aktie von 0,79 USD aus, was einem Rückgang von 7 % gegenüber dem EPS von 0,85 USD im Vorjahresquartal entspricht. Trotz einiger Widrigkeiten wird ein Anstieg des Umsatzes um 2,8 % gegenüber dem Vorjahresquartal auf 23,4 Mrd. USD erwartet.
h2 Charles Schwab/h2Als eines der zinsempfindlichsten Finanzinstitute in den Vereinigten Staaten profitiert Charles Schwab (NYSE:SCHW) von der restriktiven Geldpolitik der Fed und stellt somit eine attraktive Option für langfristig orientierte Anleger dar. Einem kürzlich eingereichten Filing zufolge würde eine Erhöhung der Leitzinsen um 100 Basispunkte den Nettozinsertrag des Unternehmens in den nächsten 12 Monaten um etwa 12 % steigern.
Der Finanzdienstleister, der den Wettbewerber TD Ameritrade im Jahr 2020 für 26 Mrd. USD gekauft hat, bietet Wertpapier-, Brokerage-, Banking-, Geldverwaltungs- und Finanzberatungsdienste sowie eine elektronische Handelsplattform für private und institutionelle Kunden an.
Das Unternehmen zählte Ende August insgesamt 34,0 Millionen aktive Brokerage-Konten, 2,3 Millionen aktive Kunden im Rahmen der betrieblichen Altersvorsorge, 1,7 Millionen Bankkonten und 7,13 Bio. USD an Kundenvermögen.
Trotz des schwierigen Umfelds hat sich die Schwab-Aktie besser gehalten als der Gesamtmarkt und ist seit Jahresbeginn "nur" um 12,8 % zurückgegangen, während der S&P 500 im gleichen Zeitraum um 19,1 % gefallen ist.
Die Aktie des Discount-Brokers mit Sitz in Texas hat sich in den letzten Wochen stark erholt und konnte seit ihrem 52-Wochen-Tief von 59,35 USD Mitte Juni um fast 24 % zulegen.
Bei den aktuellen Bewertungen ist Schwab das fünftgrößte US-Bankinstitut, noch vor Wall-Street-Größen wie Goldman Sachs (NYSE:GS) und Citigroup (NYSE:C).
Es ist nicht überraschend, dass die meisten Analysten Charles Schwab insgesamt optimistisch bewerten, wie eine Umfrage von ergab. Von 17 Analysten, die sich mit dieser Aktie beschäftigen, bewerten 12 sie als "Buy".
Zudem liegt der durchschnittliche faire Wert für die SCHW-Aktie nach bei 93,12 USD, was einem Ertragspotenzial von 26,9 % gegenüber dem aktuellen Stand entspricht.
Das Brokerage-Unternehmen, das für das zweite Quartal einen beeindruckenden Gewinn auswies, wird seine Ergebnisse für das 3. Quartal am Montag, den 17. Oktober, vorbörslich bekanntgeben.
Die Konsenserwartungen gehen von einem Gewinn je Aktie von 1,06 USD bei einem Umsatz von 5,41 Mrd. USD aus. Sollte sich dies bestätigen, wäre dies eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahresquartal, als das Unternehmen bei einem Umsatz von 4,57 Mrd. USD 0,84 USD je Aktie verdiente.
h2 Dell Technologies/h2Dell Technologies (NYSE:DELL) ist ein weltweit führender Anbieter von IT-Lösungen, der vor allem für seine breite Palette an Personal Computer-Produkten bekannt ist. Angesichts der schwachen Stimmung im Technologiesektor hat die Aktie in letzter Zeit einige Turbulenzen durchgemacht und in den letzten Sitzungen eine Reihe neuer 52-Wochen-Tiefs erreicht.
Auf dem aktuellen Niveau liegen die Aktien etwa 68 % unter ihrem Allzeithoch von 115,00 USD, das im Oktober 2021 erreicht wurde.
Meiner Meinung nach bietet der übergroße Fall der Dell-Aktie eine interessante Kaufgelegenheit, zumal die attraktive Bewertung in Verbindung mit der soliden Dividende und dem Anstieg des freien Cashflows das Chance-Risiko-Verhältnis zum Positiven geändert hat. Die Aktie bietet ihren Anlegern eine annualisierte Rendite von 3,49 %, das ist in diesem Sektor ein Spitzenwert.
Darüber hinaus kaufte Dell in diesem Quartal Aktien im Wert von 608 Millionen USD zurück. Laut könnte die Dell-Aktie gegenüber ihrer aktuellen Kursnotierung um beeindruckende 53,4 % anziehen.
Ende August meldete Dell weit über den Erwartungen liegende Gewinne und Umsätze und stellte damit einen Rekord für das 2. Quartal auf. Jeff Clarke, Co-COO, sagte, das Unternehmen zeige "weiterhin gute Leistungen in einem zunehmend schwierigen Umfeld". Finanzvorstand Tom Sweet fügte hinzu:
"Wir konzentrieren uns weiterhin darauf, unseren Aktionären über die Zeit ein Umsatz- und Gewinnwachstum mit einem starken freien Cashflow zu bieten."
Dell beendete das Quartal mit verbleibenden Leistungsverpflichtungen in Höhe von 41 Mrd. USD, was einem Anstieg von 2 % gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht, mit abgegrenzten Umsätzen in Höhe von 28 Mrd. USD sowie mit Barmitteln und Investitionen in Höhe von 7,1 Mrd. USD.
Liquiditätsstarke Unternehmen verdienen tendenziell mehr an ihren Cash-Reserven, wenn die Zinsen steigen.
Offenlegung: Jesse Cohen ist in keinen der hier besprochenen Aktien investiert.. Die in diesem Artikel dargelegten Ansichten geben ausschließlich die Meinung des Verfassers wider und sind nicht als Anlageberatung zu verstehen.
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