Investing.com | 13.05.2018 11:21
US-Aktien steigen über Kurse vom Jahresbeginn
Mit Ausnahme des NASDAQ Composites, der die Woche am Freitag nur 0,03% unter seinem Jahresanfangskurs beendete, gingen alle großen US-Aktienindizes mit einer Positivnote ins Wochenende—der Dow stieg 0,37%, der S&P 500 gewann 0,17% über den Tag und der Russell 2000 legte zum 0,19% zu. Auch war es die erste positive Woche für Dow und S&P in den letzten drei.
Für den Technologieindex NASDSAQ und dem auf kleinere Unternehmen fokussierten Russell 2000, dessen eher auf den Heimatmarkt beschränkten Firmen nicht von den Zöllen von US-Präsident Donald Trump bedroht sind, ist es die zweite Woche mit Kursgewinnen. Für S&P 500, Dow und Russell 2000 handelt es sich um die beste Woche in 10, während es beim NASDAQ die beste der letzten 6 war.
Der Dow Jones Industrial Average legte über die Woche um 2,35% zu; der NASDAQ Composite kletterte um 2,7% nach oben und der Russell 2000 legte um 2,6% zu.
Könnte es sein, dass die Bullen wieder die Kontrolle am Aktienmarkt übernommen haben? Eine Anzahl von Zeichen, sowohl technischer als auch fundamentaler Natur, deutet darauf hin, dass US-Aktien ihren Boden gefunden haben, zumindest für jetzt.
h2 S&P 500 Meilensteine/h2Der S&P 500 Index gewann über die 2,4% hinzu, angeführt von Energieaktien (+3,9%), als Öl der Sorte WTI zum ersten Mal seit Ende 2014 die 70 Dollarmarke genommen hat. Der zweitbeste Sektor waren Finanzwerte (+3,63%), nachdem die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen zum ersten Mal seit Dezember 2013 die psychologische Hürde von 3% überschritt und zu Handelsende 3 Basispunkte darunter auf 2,97% lag. Höhere Renditen geben einen Ausblick auf höhere Leitzinsen, die den Banken höhere Kreditmargen und damit Gewinne bescheren.
Um das positive Bild komplett zu machen, die einzigen Sektoren in den roten Zahlen waren zwei defensive Branchen: Versorger (-2,19%), deren Renditen angesichts steigender Renditen auf sichere US-Staatspapiere an Attraktivität einbüßten und Basisgüter des täglichen Bedarfs (-0,3%).
Man beachte die negative Korrelation zwischen den beiden Anlageformen im obigen Chart. Daher, als sich die Rendite von den 3% vom Mittwoch zurückzog, erholten sich die Versorger proportional wieder.
Der S&P 500 Index erreichte letzte Woche zwei charttechnische Meilensteine. Er überstieg zum ersten Mal seit Mitte April die 100-Tagelinie und könnte ein Symmetrisches Dreieck vollendet haben, dass sich seit dem Rekord vom 26. Januar herausgebildet hat.
Im Hinblick Filter zur Vermeidung einer Bullenfalle, soweit Zeitfilter betroffen sind, hat der Kurs für zwei Tage den Handel über der Dreiecksoberkante beendet, was besonders aussagekräftig ist, da es sich um einen Freitag handelt. Die Bereitschaft von Händlern über das gesamte Wochenende eine Position zu halten lässt auf Zuversicht schließen. In puncto Kursfilter ist zu sagen, dass der Kurs nur 0,85% über die Dreiecksoberkante gestiegen war, was noch nicht einmal die Anforderungen eines aggressiven Filters von 1,00% erfüllt.
h2 Unternehmensergebnisse stehen hinter der Stimmung/h2Aktienanleger bleiben bei ihrem Fokus auf die Gewinne, während sie geopolitische Risiken außer Acht lassen. In der Tat, sowohl die Aktien- als auch die Ölmärkte reagierten nur verhalten auf Trumps Rückzug vom Nuklearabkommen mit dem Iran.
Waren die Erwartungen auf den Ausstieg eingepreist oder kümmer sich die Investoren nur um die Gewinne? Mehr als 90% der Firmen im S&P 500 haben schon ihre Zahlen fürs erste Quartal vorgelegt, und fast 80% von ihnen schlugen die Schätzungen sowohl beim Gewinn als auch beim Umsatz. Die Ergebnisse waren herausragend—8,2% Umsatzwachstum, der größte seit dem dritten Quartal in 2011. Zudem sagt Factset für den S&P 500 Index ein 24,9 prozentiges Wachstum im Jahresvergleich voraus.
Der Kurs von WTI kletterte am Dienstag wenig bewegende 1,5% nach oben, als der US-Präsident ankündigte, er werde das Abkommen mit dem Iran beenden. Allerdings sollte man berücksichtigen, dass es ein langer Weg ist, zwischen der ersten Ankündigung und der tatsächlichen Verminderung der iranischen Lieferungen in den globalen Ölmarkt.
Während die Ankündigung alleine noch nicht das Angebot schmälert, wird sie definitiv die ohnehin schon gespannte Lage im Nahen Osten beeinflussen, wo der Konflikt zwischen Israel und dem Iran eskalierte, nachdem Donald Trump das Aus für das multilaterale Nuklearabkommen von 2015 verkündete. Trotz allem scheinen die amerikanischen Investoren nicht zu glauben, dass dies den viel beredeten Gleichschritt des globalen Wachstums gefährden könnte, der den Ausschlag für die derzeit sprudelnden Gewinne lieferte.
Die Rendite der US 10-jährigen (siehe Chart oben) fand am Donnerstag und Freitag Unterstützung an der Obergrenze des Bullenmusters der Fallenden Flagge, mit einer 1,7 prozentigen Penetration nach oben. Sollten die Renditen in der Tat ihre Aufwärtsbewegung wiederaufnehmen und das von der Flagge ausgegebene Ziel von 3,14% erreichen—das höchste Niveau seit Mitte 2011—was eine viel schnellere Abkehr von der lockeren Geldpolitik bedeuten würde, wie könnte sich das auf Aktien niederschlagen?
Auch wenn die jüngste Kursdelle am Aktienmarkt zunächst von steigenden Renditen ausgelöst wurde, der Verbraucherpreisindex aus der vergangenen Woche legte nahe, dass die Teuerung weiter nur verhalten voranschreitet. Die Händler reagierten am Donnerstag äußerst positiv auf die Aprildaten der Kerninflation, die volatile Komponenten wie Lebensmittel und Energie ausnimmt, und lediglich auf 0,1% hereinkam, nachdem die Kernpreise in den vorangegangenen zwei Monaten um 0,2% gestiegen waren und ein dritter Monat mit dem gleichen Wert vorhergesagt worden war.
Und zum Abschluss, während der Volatilitätsindex VIX sich seit Mitte März halbiert hat, liegt das immer noch über seinem Wert während fast des gesamten Jahres 2017, ausgenommen einiger Wochen im April und im August. Das lässt darauf schließen, dass die Investoren mit weiterer Volatilität rechnen.
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