Was den Rohstoffmarkt bewegt: Gold- und Ölpreis vor Comeback?

 | 23.07.2018 09:16

Der unerwartete Einbruch des Dollars am vergangenen Freitag könnte ein Vorläufer von weiteren Rückgängen des Dollars sein, der in dieser Woche Futures auf Energie, Metalle und Agrarerzeugnisse heben und die Marktfundamente außerhalb von Währungsfragen neu testen könnte.

Da fast alle der bedeutenden Rohstoffe in Dollar ausgepreist werden, spielt die US-Währung eine eher übergroße Rolle in deren Kursen, d.h. ein festerer Dollar bedeutet eine schwächere Nachfrage nach Rohstoffen und umgekehrt. Während die Kosten von Ressourcen von der Nachfrage durch Hersteller, Verbraucher und Investoren gegenüber dem Angebot bestimmt wird, verzerrt die relative Stärke bzw. Schwäche des Dollars gegenüber dem Euro und dem Yen häufig das Bild. Der fortdauernde Handelskrieg der Vereinigten Staaten gegen die EU und China schafft eine weitere Anomalie am Rohstoffmarkt und drückt Dinge wie Kupfer unter ihren fairen Wert, sagen zumindest die Analysten von Citigroup.

Nachdem er am Donnerstag seinen höchsten Stand in einem Jahr erreicht hatte, beendete der Dollarindex, der die Stärke der amerikanischen Währung gegenüber einem Korb aus sechs Leitwährungen abbildet, die Woche mit seinem größten Tagesverlust seit dem 29. Juni. Die Rohstoffkurse gingen in die andere Richtung, mit den Futures auf US-Rohöl, Kupfer, Gold und Mais allen zwischen 1% und 2% höher über den Tag, auch wenn die meisten unter ihnen die Woche dennoch mit Verlust abschlossen, wegen der schweren Verluste die zuvor in der Woche angefallen waren.

Der Dollar sackte ab, nachdem Donald Trump Twitterbotschaften , in denen er China und die Europäische Union der Währungs- und Zinsmanipulation zum Nachteil der Vereinigten Staaten beschuldigte.

Während Trump der erste US-Präsident in einem Vierteljahrhundert ist, der die Geldpolitik der Fed monierte, ist er keineswegs der erste, der Peking wegen angeblicher Manipulation des Wechselkurses ins Visier nimmt (Obama hat das auch gemacht). Und Chinas übliche Ausflüchte gegenüber solchen Anschuldigungen lassen vermuten, dass er nicht der letzte Amtsinhaber im Weißen Haus sein wird.

Wenn das so ist, wieso wurden die Devisenhändler dann nervös und stießen auf seinen Bemerkungen hin den Dollar ab?

Die lange überfällige Dollar Korrektur