Investing.com | 29.07.2019 09:00
Der Artikel von Barani Krishnan für Investing.com erschien am Montag, dem 29. Juli 2019, im Original unter dem Titel 'Commodities Week Ahead: Oil, Gold Longs On Edge As Rate Cut Decisions Loom'.
Die lang erwartete US-Zinssenkung könnte endlich kommen.
Und doch ist die wichtigere Frage für die Händler: Was wird nach Mittwoch geschehen, wenn die Federal Reserve in dieser Woche zum ersten Mal in einem Jahrzehnt die Geldpolitik lockern wird?
Erwartungen, dass die Fed die Zinssätze auf ihrer Sitzung vom 30. bis 31 Juli um mindestens 25 Basispunkte senken wird, haben den Märkten in diesem Monat einen soliden Lauf beschert und Spotgold als auch US-Goldfutures auf ein Sechsjahreshoch von über 1.450 USD steigen lassen.
Während Ölfutures auf die US-Leitsorte West Texas Intermediate und britisches Brent ihrem zweiten Monatsverlust in dreien entgegensehen, haben beide im Juli dank Käufen in Verbindung mit Spekulationen über die Zinssenkung das Schlimmste vermeiden können.
Neben der Fed werden auch die Zentralbanken Japans und Großbritanniens in der angelaufenen Woche zu den Zinsen entscheiden. Abgesehen davon gibt es noch den US-Beschäftigungsreport zum Juli, zusammen mit Einkaufsmanagerindizes aus den Fabriken Chinas, der USA und der Eurozone, sodass sich in dieser an Daten reichen Woche wieder einmal Sorgen über die Weltwirtschaft mit der offiziellen Reaktion gegenüberstehen.
Die Märkte haben Erwartungen, dass die Fed am 31. Juli eine Zinssenkung um ein Viertelprozent beschließen wird, vollständig eingepreist. Aber es gab immer wieder Spekulationen über eine aggressivere Reduktion um einen halben Prozentpunkt.
Wichtiger für die Märkte als die Entscheidung vom Mittwoch ist allerdings, was die Märkte von der Fed im Anschluss erwarten, für die Zinsentscheidungen im September und darüber hinaus.
Und hier könnte es für Goldbullen zu einer herben Enttäuschung kommen, da die Fed vielleicht nicht so taubenhaft sein wird, wie es viele erwarten.
Blackstones Chefinvestmentstratege Joseph Zidle ist einer der wenigen, die bereit sind, gegen die Herde darauf zu wetten, dass die Fed in den kommenden Monaten die Zinsen keineswegs mehrmals senken wird.
In einem kürzlich ausgestrahlten Interview auf CNBC sagte Zidle:
“Die Inflation ist nicht annähernd so schwach, wie von den Märkten angenommen. Viele der Zinssenkungen, die die Märkte von der Fed fordern, basieren auf diesen wirklich schwachen Inflationserwartungen.”
“Das Wirtschaftswachstum verlangsamt sich, aber ich denke, wir werden eine Rezession eine ganze Weile vermeiden können.”
Dominick Chirichella, Direktor für Risikomanagement und Handel beim Energy Manufacturing Institute aus New York, denkt ebenfalls, dass die Fed über eine einzelne Zinssenkung hinausgehen werden muss, um die Märkte begeistern zu können.
Und weiter:
“Da eine Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte schon in den Markt eingepreist zu sein scheint, könnte sich die Reaktion an den Finanz- und Rohstoffmärkten als verhalten erweisen”.
Bis zum Freitag gab es immer noch Fragen, ob eine Zinssenkung in der kommenden Woche wahrscheinlich sei, als die besser als erwartet ausgefallenen BIP-Daten vom zweiten Quartal Zweifel am Nutzen einer solchen aufkommen ließen. Während das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal mit einer Jahresrate von 2,1% langsamer wuchs, lag es damit immer noch über den vorhergesagten 1,8% Wachstum.
Die Goldpreise schlossen den Handel am Freitag dennoch positiv ab, da auch die besser als erwartete Wirtschaftsentwicklung im zweiten Quartal die Goldbullen nicht zu einem umdenken veranlassen konnte, nachdem sie Long-Positionen im Edelmetall in Erwartung einer Zinssenkung aufgebaut hatten. In der Tat hat Gold in den letzten zwei Monaten insgesamt mehr als 11% an Wert gewonnen.
Und doch bedeutet dies nicht, dass die Goldbullen sich keine Sorgen über die Q2-BIP Daten machen.
Vor Freitag hatten die Märkte schon die Erwartungen auf eine Zinssenkung um 25 Basispunkte durch die Fed am 31. Juli vollständig eingepreist, aber es bestanden weiterhin Spekulationen auf eine aggressivere Zinssenkung um 50 Basispunkte. Nach Veröffentlichung der BIP-Daten fielen die Wettquoten darauf auf 19,4%, von 23,5% zuvor.
Das könnte eine Warnflagge für Händler sein, die auf eine extrem taubenhafte Fed setzen, warnte Chirichella.
Und weiter:
“Die US-Verbraucher geben immer noch viel Geld aus, während die Inflation unter Kontrolle bleibt.”
Andere argumentieren, dass die Zahlen vom Q2-BIP nichts an den geldpolitischen Plänen der Fed ändern dürften.
"Dies ist gerade das, was der Markt brauchte, nicht so schlecht, dass die Konjunktur einbricht und nicht zu stark, sodass die Fed das Ruder wieder herumreißt," sagte Art Hogan, zuständig für Marktstrategie bei National Securities in New York.
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