Die schlimmen Korrekturen und wie Sie sie vermeiden

 | 04.05.2021 09:22

Sehr verehrte Leserinnen und Leser,

in der Vorwoche analysierte ich, welche Effekte eine mehrwöchige extrem bullishe Stimmung unter den Anlegern aus statistischer Sicht hat. Die gute Nachricht vorweg: Der schlimmste Fall ist nicht eingetreten – in der vergangenen Woche sank der Bullenanteil in der AAII-Umfrage wieder unter 50 %, so dass rein statistisch in 6 bis 12 Monaten höhere Kurse zu erwarten sind.

h2 Sind Korrekturen etwas Schlimmes?/h2

Auf meinen Beitrag erhielt ich Zuschriften, in denen sich die Leser verwundert über die gute Stimmung der (US-)Anleger zeigten. Sie sind überzeugt, dass demnächst eine Korrektur oder Schlimmeres beginnen könnte. Und fast alle diese Zuschriften enthielten das Wörtchen „Furcht“ in der einen oder anderen Form. Die Absender der E-Mails fürchten also eine Korrektur oder Ähnliches.

Die Häufung dieses Wortes war so auffällig, dass ich die üblichen Marktkommentare gleich mit anderen Augen gelesen haben. Und tatsächlich werden auch dort ausgesprochen negative Wörter verwendet, wenn von einer Korrektur die Rede ist. So sorgen sich die Anleger vor einer Korrektur oder haben sogar Angst davor, und es besteht die Gefahr einer Korrektur oder eine Korrektur droht.

Sind also Korrekturen etwas Schlimmes, vor dem wir als Anleger zittern müssen?

h2 Wie ein Sommerregen/h2

Nun, Korrekturen und Kursrückgänge sind sicherlich unangenehm, aber sie gehören zum Börsengeschehen einfach dazu – genauso wie es auch im schönsten Sommer Regen und Gewitter gibt. Und zumindest Langfristanleger können bei Korrekturen ganz gelassen bleiben; schließlich wird die Langfristrendite an den Aktienmärkten von 5 bis 7 Prozent pro Jahr (je nach Berechnung) inklusive dieser Korrekturen, Crashs und Kursrückgänge erzielt!

Ursprünglich war die Börse der Tummelplatz für „Abenteurer“, die vor allem eine hohe Rendite für ihr investiertes Kapital suchten und bereit waren, dafür größere Risiken in Kauf zu nehmen. Eine hohe Rendite wollen wir auch, aber Korrekturen fürchten wir trotzdem. Kein Wunder, schließlich treibt die Niedrigzinspolitik der Zentralbanken immer mehr neue Anleger an die Börse, die das Risiko nur widerwillig in Kauf nehmen.

h2 Was gegen die „Korrektur-Angst“ hilft/h2

Aber egal, ob Börsennovize, erfahrener Anleger, Profi-Investor oder abgebrühter Trader – Angst und Furcht erfassen an der Börse uns alle, zumindest gelegentlich. Wir müssen „nur“ einen Weg finden, um mit dieser Angst umzugehen und sie nach Möglichkeit schnell zu überwinden.

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Die Statistik ist hier kaum hilfreich, aber ich ziehe sie trotzdem heran, um unsere Ängste besser einordnen zu können. Der folgende Chart zeigt den Dow Jones seit 1900 und darunter zwei verschiedene Berechnungen von zwischenzeitlichen Kursrückgängen (Drawdowns).