Wochenausblick Rohstoffe: Iran hüllt sich in Schweigen - schlecht für Öl? Gold sucht neuen Boden

 | 20.05.2019 09:44

Wie erwartet sind Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate nicht bereit, ein Fass Öl mehr als unbedingt benötigt auf den Markt zu lassen, damit die Rohölpreise nicht unter übermäßigen Druck geraten. Und was dem Markt noch mehr helfen könnte als die Entschlossenheit der beiden Länder auf der OPEC Sitzung am Sonntag im saudischen Jeddah, wäre es, die nächsten Aktionen ihres Erzfeindes Iran zu kennen.

Von Anschuldigungen über Sabotage gegen die saudische Ölinfrastruktur zum weitverbreiteten Glauben, dass die islamische Republik irgendwie in der Lage sein wird, die US-Sanktionen zu umgehen und so das global verfügbare Ölangebot zu erhöhen, würde es dem Markt guttun zu wissen, wie der Iran auf die verschiedenen Herausforderungen reagieren will.

Von besonderem Interesse wäre, was für weitere Vergeltungsaktionen, wenn es denn solche geben soll, es für Riad und Abu Dhabi geplant haben könnte, da diese mit Washington zusammenarbeiten, um Teheran vom Ölmarkt auszuschließen.

Insgesamt ist die Geopolitik wie noch nie an den Ölmarkt zurückgekehrt, als das Kräftemessen zwischen Saudis und Iranern das Gespenst eines neuen Golfkrieges aufkommen lässt, der die Ölpreise hochtreibt. Es gibt allerdings ein Problem für die Ölbullen: Der amerikanisch-chinesische Handelskrieg kocht zur gleichen Zeit hoch und die Folgen für die Weltwirtschaft könnten viel von dem Preisanstieg durch die Rückkehr der geopolitischen Risikoprämie ausgleichen, die die Spannungen im Nahen Osten erhöht haben.

Nur um dies klarzustellen, die Iraner dementieren, hinter den Drohnenangriffen in der letzten Woche auf zwei saudische Ölpumpstationen zu stecken, die von Huthi-Rebellen ausgeführt worden waren, welche für ihre Unterstützung Teherans bekannt sind. Zuvor in dieser Woche hatten Saudi-Arabien und die VAE berichtet, dass Öltanker unter ihrer Flagge im Golf von Flugkörpern getroffen wurden und ließen durchblicken, dass die Iraner da ebenfalls die Hand im Spiel hatten.

Und doch berichtete Reuters in der letzten Woche, dass die Bewertung einer norwegischen Versicherungsgesellschaft zu dem Schluss gekommen ist, dass der Angriff auf die Öltanker in der letzten Woche “mit hoher Wahrscheinlichkeit” von den iranischen Revolutionswächtern ermöglicht worden ist. Ein Schiff in der Nähe der anvisierten Tanker setzte zwei Unterwasserdrohnen mit 30 - 50 kg Sprengstoff aus, um beim Auftreffen zu explodieren, schrieb die Norwegian Shipowners’ Mutual War Risks Insurance Association DNK in ihrem Report.

h3 Ölrallye trotz Mangel an Überraschungen in Jeddah/h3
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