Die Notenbanken können geduldig sein

 | 07.02.2019 09:19

Beim Fußball stehen immer zwei Trainer am Spielfeldrand – die anderen rund 80 Millionen Trainer sitzen auf der Tribüne oder vor den Fernsehern. In der Geldpolitik ist es ganz ähnlich. Liest man sich durch die Berichte und Analysen über die geldpolitischen Maßnahmen der Notenbanken, so bekommt man unweigerlich den Eindruck, dass dort völlig ahnungslose Trottel über die Zinsen in den einzelnen Währungsgebieten entscheiden und die eigentlichen Experten in den Redaktionen der Medien sitzen.

Die Währungshüter der Notenbanken sind also ein ebenso beliebtes Ziel für Kritik wie die Trainer der vielen Fußballmannschaften. Doch aktuell zeigen die Konjunkturdaten recht eindrucksvoll, dass die Zentralbanker durchaus ein gutes Gespür für die Märkte besitzen. Denn die Notenbanken haben ein geduldiges Vorgehen signalisiert. Und die jüngsten Zahlen zur Wirtschaft lassen dafür eindeutig den nötigen Spielraum.

Wirtschaft der Eurozone schwächelt schon länger
So zeigt sich die Wirtschaft der Eurozone schon eine Weile schwächer. Im 4. Quartal 2018 legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wieder nur um 0,2 % zum Vorquartal zu. Es blieb damit genauso schwach wie im Quartal zuvor.