Wochenausblick: Vola-Schub zum Hochpunkt der Berichtssaison voraus

 | 21.07.2019 14:10

  • Zinstaube Bullard kühlt Zinsspekulationen ab

  • Iran eskaliert militärische Auseinandersetzungen

  • 144 S&P 500 Werte, 10 von 30 Dow-Mitgliedern werden zum Quartal berichten

Während die US-Aktienkurse immer noch nach oben zeigen, mehren sich die Anzeichen auf eine Korrektur in nächster Zeit. Wir erwarten, dass die Volatilität zunehmen wird, als die Ergebnissaison Fahrt aufnimmt, die Spannungen mit dem Iran zunehmen und die Federal Reserve sich anschickt, eine richtungsweisende Entscheidung zu den Zinsen zu treffen.

Alle vier großen US-Aktienindizes sind am Freitag gesunken und haben damit auch über die Woche Verluste erlitten.

Der S&P 500 fiel auf uneindeutige Kommentare aus der Fed, in der einige Mitglieder anscheinend eine Zinssenkung um einen halben Prozentpunkt favorisieren, während andere – wie unter anderem James Bullard – sagen, sie befürworten eine Senkung um ein halbes Prozent im Juni. Bullards Kommentare schickten die Anleiherenditen und den Dollarkurs in die Höhe, da er als eine der Tauben in der Fed angesehen wird und wenn er eine Senkung um 25 Basispunkte unterstützt, dann sind die Chancen auf eine höhere Verringerung ziemlich gering.

Die Geopolitik hat ebenfalls eine Rolle bei der Abneigung gegen Risiko gespielt, nachdem Iran Revolutionswächter einen britischen Öltanker in der Straße von Hormus gekapert hatten, als Vergeltung für die Festsetzung eines iranischen Tankers in der Nähe von Gibraltar. Die Ereignisse verschärfen die ohnehin schon gespannte Lage in der Region.

Technisch gesehen bestärkte der Fall vom Freitag uns in unserer Ansicht, dass der S&P 500 reif für zumindest eine Korrektur ist. Die Kursentwicklung am Freitag weitete die Penetration aus, nachdem sich am vorangegangenen Freitag bis zum Dienstag hinein ein bärischer Abendstern entwickelt hatte, der das Kursniveau unter seinen kurzfristigen Aufwärtstrend fallen ließ. Hinzu kommt, dass ein Schlusskurs am Freitag stärker ins Gewicht fällt. Die Inversion von kurzem zu langem Durchschnitt im MACD vertiefte sich und der RSI machte das erwartete Dreifach-Top komplett. Ein Aufwärtstrend dreht sich um, wenn der Kurs mindestens zwei zurückgehende Gipfel/Tal Folgen bildet.

Morgan Stanley (NYSE:MS) gibt sich ebenfalls bärisch. Die Investmentbank sagt eine Korrektur von bis zu 10% voraus, wegen zu hoch geschätzter Gewinne, der 3.000er Widerstandslinie im S&P 500 Index und die Überbewertung der allgemein erwarteten Zinssenkung der Fed.

Der VIX Volatilitätsindex hat einen Boden gebildet, womit sich die Wahrscheinlichkeit eines Ausschlagens erhöht hat. Man merke an, dass die letzten beiden Phasen starker Volatilität im Februar und im Dezember 2018 mit dem SPX-Tiefs innerhalb eines Verbreiterungsmusters zusammenfielen.

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