Die nächste Eskalationsstufe im Handelskonflikt

 | 19.09.2018 10:27

Der US-Präsident Donald Trump scheint an seinem Weg festhalten zu wollen und setzt seine im Handelskonflikt angedrohten Zölle Schritt für Schritt um. Und so ging es dann vorgestern nach Börsenschluss in die nächste Runde. Im Zuge des bisher größten Schritts in der Zollkampagne belegte die US-Regierung nun Importe von Waren aus China im Wert von zusätzlich 200 Milliarden Dollar mit Zöllen.

Hälfte aller chinesischen US-Importe bald mit Zöllen belegt
Zusammen mit den bereits beschlossenen Zöllen in Höhe von 50 Milliarden US-Dollar wird in Zukunft nun etwa die Hälfte aller chinesischen Warenimporte mit Sonderzöllen belegt. Dabei setzen die neuen Zölle am 24. September ein und betragen zunächst 10 %. Mit Beginn des Jahres 2019 steigt der Satz dann auf 25 % an.

Erneute Gegenmaßnahmen aus Peking
Und natürlich reagierte China mit seinerseits angekündigten Gegenmaßnahmen. Es werden nun auf US-Waren im Wert von 60 Milliarden US-Dollar Zölle erhoben, teilte das chinesische Handelsministerium mit. Der Starttermin soll auch hier der 24. September sein. Dafür soll der Zollsatz erst bei 5 % oder 10 % liegen. Insgesamt würden dann US-Importe in Höhe von 110 Milliarden Dollar mit Sonderzöllen belastet werden.

Nächste Zollrunde steht bereits
Und auch die nächste Runde im Zollstreit nimmt damit bereits ihren Anfang. Denn die US-Regierung sagte bereits, dass sie weitere Warenimporte aus China im Umfang von 267 Milliarden mit Extrazöllen belegt, wenn China Gegenmaßnahmen ergreifen sollte. Die chinesische Regierung teilte unterdessen mit, dass sie auch erneut reagieren werde, wenn die USA weitere Zölle erhebt.

China hat das Nachsehen
Doch aktuell sieht es so aus, als würde China in dem Zollstreit das Nachsehen haben. Zum einen betragen die chinesischen Gegenmaßnahmen bislang nur 110 Milliarden US-Dollar anstatt 250-Milliarden wie bei den USA. Zum anderen zeigt uns auch der Aktienmarkt, wer der bisherige Verlierer ist. So stand am Montag beim Shanghai Composite ein Minus von 1,1 % bei 2651 Punkten zu Buche, womit er nur noch hauchzart über den Tiefs des Jahres 2016 notiert.