Alex Douedari | 04.02.2020 11:24
Infektionen als auch Todesfälle steigen weiterhin und es besteht eine ernsthafte Gefahr, dass weitere chinesische Städte Wuhan gleichen werden können.
Zugegeben, China hat unglaubliche Fähigkeiten und enorme Reaktionsgeschwindigkeit bewiesen, wie zum Beispiel den Bau und die Inbetriebnahme eines riesigen Hospitals innerhalb weniger Tage und das hat die Angst eines globalen Ausbruchs deutlich verringert. Selbst Starbucks (NASDAQ:SBUX) Baristas, diejenigen, die noch arbeiten, haben neue Aufgaben, und es scheint als arbeiten tatsächlich alle Chinesen eng zusammen um diesen verflixten Virusausbruch einzudämmen.
Selbst weit entfernte Provinzen sind gut vorbereitet und sehen eher wie Saudi-Arabien aus, wie Hu XiJin selbst etwas darüber scherzt.
Somit ist es durchaus nachvollziehbar, dass die Märkte in China sehr volatil sind.
Aber war es denn wirklich nur der Virus und was ist mit dem Phase 1 Deal?
Einige Stimmen sprechen davon, dass die Anfälligkeit bereits vorhanden gewesen ist und das Coronavirus quasi nur ein Auslöser gewesen ist die Marktbewegung aufs nächste Niveau zu stemmen wie Hedgeye hier zum Ausdruck bringt:
Letztendlich war es der Handelskrieg, der die Konjunktur global negativ beeinflusste bis schließlich der Phase 1 Deal zur Unterzeichnung kam und man sich nunmehr eine Erholung im Nachgang erhoffte. Mit all den Problemen in China aktuell, könnte es durchaus dazu kommen, dass die Chinesen auch Probleme damit haben werden können den Phase 1 Deal zu erfüllen, und wie der Zufall es so will könnte es tatsächlich dazu kommen, dass China die USA um mehr Flexibilität zur Erfüllung des Phase 1 Deals bitten muss:
Ob die USA positiv antworten, wäre wohl sehr von der Entwicklung der Handelsbilanz abhängig. Der USTR Lightizer jedenfalls sag, der Präsident könnte wohlmöglich etwas Spielraum geben, was zunächst eine entspannende Nachricht ist und man keine unmittelbare neue Episode im Handelskrieg zu erwarten hat.
Wie steht es um die Wirtschaft in China?
Das aktuelle Wachstumsziel wurde von 6,5% auf 6% reduziert. Wenn man das ganze aber von einem realistischeren Winkel betrachtet, so scheint selbst diese Zahl nicht wirklich schaffbar unter Berücksichtigung des aktuellen Wirtschaftsdesaster aufgrund es Virusausbruchs. Selbst wenn China heftigste Maßnahmen ergreifen würde und enorme Summen an Stimulus injizieren würden, könnte man damit ins Risiko laufen die gesamte Finanzstabilität zu verlieren.
Und in den USA?
Aktienmärkte in den USA haben gestern eine Erholungsrally vollzogen und es ist schon wahnsinnig diese starke Dip-Kauf-Kultur zu erleben, die sämtliche Short Verkäufer an den Märkten absolut zermalmt. Das bekannteste Beispiel dafür wäre wohl Tesla, was nun selbst über $700 (NASDAQ:TSLA) gestiegen ist.
Es beschränkt sich aber bei Leibe nicht nur auf Tesla denn selbst der Aktienkurs „simpler“ Unternehmen wie McDonalds hat sehr stark zulegen können, und das während das Unternehmen NICHT mehr umgesetzt oder verdient hat. Diese Daten kann man einfach nicht ignorieren.
Hat der US-Markt seinen Verstand verloren?
Wie bei jeder Blase ist es sehr schwer es im Moment zu erkennen. Das jüngste Beispiel eine große Blase war wohl Bitcoin in 2017, die bei vielen dazu geführt hatte eine neue Ära auszurufen, die Ära der dezentralen Freiheit, die die Welt im Sturm übernimmt.
Nun das Gedankengut einer neuen Ära, ist nicht ganz so neu tatsächlich:
Aber die Wirtschaftsdaten in den USA sind doch gut!?
Ja das stimmt in der Tat. Der gestrige ISM Produktion aus den USA kam stärker rein als erwartet:
Wenn man das Resultat jedoch in den genaueren Kontext setzt, kann man mitunter erkennen wie viel weniger signifikant diese Zahl im großen Ganzen tatsächlich ist:
FX
Bei den Währungen ist der starke Anstieg im Dollar ein weiteres Zeichen dafür, dass sich Risk-Off anhäuft, denn es steigen auch andere risiko-korrelierte Währungen wie z.B. der CHF oder der JPY, die weiterhin Käufer im Markt finden.
Der AUD konnte heute zulegen, da die Notenbanksitzung der RBA keine Veränderungen vorgenommen hat und auch nichts an ihrem Ausblick änderte, da es wohl zu früh sei die Auswirkungen der Buschfeuer und des Coronavirus zu berücksichtigen. Aus meiner Sicht mitunter eine gute Möglichkeit in die Rally zu verkaufen, da die Einflüsse der Buschfeuer und des Coronavirus durchaus spürbar sein werden in Australien und die Notenbank letztlich zu einer Zinssenkung zwingen wird, was der Markt wohl weiter einpreisen dürfte.
Das GBP und der EUR beide leiden unter dem Umstand, dass es mehr und mehr deutlich wird, dass diese Brexit Übergangsphase nun doch etwa mit einem No-Deal Brexit enden könnte. Der britische Premier Johnson machte klar, dass UK sich an keine Regeln der EU halten müsse und es von der EU abhängig sein wird, ob man ein Handelsabkommen wie mit Kanada oder Australien (mit dem die EU kein Handelsabkommen hat) abschließen werden könne.
Öl und Gold
Öl ist gestern unter die so wichtige Unterstützung bei $50,60 gefallen und testet das Level nunmehr von unten als Widerstand an. Heute beginnt das OPEC+ Treffen und in der Vergangenheit kam es gerne mal zu Überraschungen bei diesen Treffen, daher ist es aktuell schwer abzuschätzen, was genau passieren wird. In jedem Fall scheint der Weg nach unten nicht mehr viel Raum zu geben, wenn es nach Goldman Sachs (NYSE:GS) geht, was Zerohedge veröffentlichte:
Der Goldpreis verblieb weiterhin recht ruhig wenn man die globale Lage bedenkt, wenn man die Märkte global und die Gründe für mehr Risk-Off betrachtet. Aus diesem Grund favorisiere ich einen Anstieg des Goldpreises und über das $1.600 Level hinweg.
BTC
Bitcoin steckt um die $9,2k aktuell fest. I bleibe fokussiert auf die $9,2k und $9,5k, die zunächst gebrochen und durch Tagesschlusskurs bestätigt werden müssen, ehe man mehr Einblick in die mögliche Richtung der nächsten Bewegung zu erhalten.
Derweil scheint es aber durchaus so, dass Crypto Fonds ihre Hausaufgaben in 2019 gut gemacht hätten, was eine relevante und positive Nachricht in Richtung Mainstream Adoption darstellt.
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