Die Macht der Emotionen: Wie Anleger von Angst und Gier beeinflusst werden

 | 12.04.2023 13:40

Trotz der Schlagzeilen in den Medien, Podcasts und Sendungen, die den Eindruck erwecken, dass der "Untergang der Welt, wie wir sie kennen" bevorsteht, ist die Zuversicht der Anleger seit den Tiefstständen im Oktober deutlich gestiegen. Es ist nicht das erste Mal, dass wir über die Stimmung der Anleger sprechen, die in ihren Extremen oft völlig falsch liegt.

"Es ist besonders schwierig, 'gegen' den vorherrschenden Meinungsstrom anzuschwimmen. Eine solche Strategie wird als Contrarian-Investing oder konträrer Ansatz bezeichnet. Einer der berühmtesten Contrarian-Investoren ist Howard Marks, der einmal gesagt hat:

"Es ist nicht leicht, Widerstand zu leisten - und damit als konträrer Investor erfolgreich zu sein. Es gibt viele Faktoren, die eine solche Strategie erschweren, nicht zuletzt der natürliche Herdentrieb und der Schmerz, der entsteht, wenn man aus der Reihe tanzt, insbesondere dann, wenn das Momentum prozyklische Maßnahmen eine Zeit lang als richtig erscheinen lässt.

Wegen der ungewissen Zukunft und der Schwierigkeit, sich ganz sicher zu sein, dass die eigene Position die richtige ist - vor allem, wenn sich die Kurse gegen einen selbst bewegen -, ist es eine Herausforderung, ein einsamer Contrarian zu sein."

Der fettgedruckte Teilsatz ist das Hauptthema der heutigen Diskussion.

Anleger machen in extremen Stimmungslagen, egal ob optimistisch oder pessimistisch, die meisten Fehler. Das liegt vor allem an den Emotionen "Angst" und "Gier", die das Handeln bestimmen. Aus Sicht der konträren Anlagestrategen sollten wir "Käufer" sein, wenn alle verkaufen - und "Verkäufer", wenn alle kaufen.

Das ist jedoch schwierig, weil wir Menschen von unseren eigenen Emotionen dazu getrieben werden, "der Herde zu folgen." Howard Marks sagt sinngemäß, dass ein Contrarian Investor so etwas wie ein "einsamer Wolf" ist. Oftmals ist das aber die einzig richtige Strategie.

Der Chart unten zeigt einen zusammengesetzten Index der Anlegerstimmung (auf Wochenbasis). Er zeigt nur die Zeiträume an, in denen die Anleger im Vergleich zum S&P 500 Index extrem optimistisch oder pessimistisch eingestellt waren.